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Weißenfels Weißenfels: Umbau des Heuwegcenters beginnt später als geplant

Von ANDREAS RICHTER 30.01.2011, 16:53

WEISSENFELS/MZ. - Doch derzeit fehlen noch Baugenehmigungen.

"Es handelt sich hier um eine sehr komplexe Baumaßnahme mit vielen Beteiligten", sagte Stefan Kolodziejczyk, geschäftsführender Gesellschafter der mit der Bauplanung beauftragten Gesellschaft Profilia aus Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen). Angesichts dessen, dass das neue Center Bestand für die nächsten 20 bis 25 Jahre haben soll, sei ein Verzug von einigen Wochen durchaus vertretbar.

Die Stadt Weißenfels hat das Genehmigungsverfahren in vier Teile gegliedert. "Das ist vor allem ein Signal an den Investor, um in Teilen schneller voran zu kommen", sagte Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) zu diesem Vorgehen. Ende Dezember hatte die Stadt den Umbau und die Erweiterung des Fachmarktzentrums im ehemaligen Baumarkt genehmigt. Die drei anderen Genehmigungen stehen jedoch noch aus: für den Umbau des bestehenden Lebensmittelmarktes, für die Erweiterung weiterer Anbieter im Center und die Schaffung von Stellplätzen. Bei letzterem Verfahren ist auch der Landesbetrieb Bau beteiligt, weil die Anbindung an die Merseburger Straße verändert werden soll.

Unterdessen werden die Pläne in der Neustadt von einem Teil der Stadträte mit großer Skepsis betrachtet. Die Fraktion Bürger für Weißenfels steht seit Monaten im Schriftwechsel mit der Stadtverwaltung, weil sie Einsicht in die Verwaltungsakten zum Vorhaben Heuwegcenter nehmen will. Jetzt hat der Stadtrat grünes Licht dafür gegeben.

"Das Vorhaben erfüllt uns mit Sorge", sagte der Fraktionsvorsitzende Clemens Wanzke im Ausschuss für Stadtentwicklung. Neben grundsätzlichen Bedenken hinsichtlich eines größeren Einkaufszentrums in einer schrumpfenden Neustadt hat die Fraktion erhebliche baurechtliche Einwände. Bezweifelt sie doch, dass das Center Anfang der 90er Jahre überhaupt auf einer sicheren Rechtsgrundlage gebaut wurde.

Wie auch die Stadt bestätigt, wurde der Bebauungsplan zwar vom damaligen Regierungspräsidium Halle im Oktober 1993 genehmigt, wurde allerdings nie rechtskräftig, da keine Bekanntmachung erfolgte. Dies sei dem Eigentümer der Fläche jedoch nicht mitgeteilt worden, so dass dieser davon ausgegangen ist, dass für die Fläche ein rechtskräftiger Bebauungsplan existiert. Erst mit den jetzigen Umbau-Plänen sei festgestellt worden, dass ein rechtskräftiger Bebauungsplan nicht besteht, obwohl der Grundstückseigentümer die Kosten für dessen Erstellung getragen hatte. Schließlich verweist die Stadt darauf, dass das Versäumnis nicht zu ihren Lasten geht. Oberbürgermeister Risch argumentierte gegenüber der MZ: "Die Zulässigkeit ist durch die vorhandene Bebauung gegeben."

Dass die nunmehrige Akteneinsicht zu einer weiteren Verzögerung des Baubeginns führen kann, glaubt Kolodziejczyk indes nicht. "Dass einige Leute immer gegen Etwas sind, ist kein Weißenfelser Problem", meinte der Planer und verwies unter anderem darauf, dass mit dem Umbau des Heuwegcenters zunächst 60 bis 80 neue Arbeitsplätze entstehen werden.