Weißenfels Weißenfels: Mehr als 400 Autobahnunfälle in einem Monat
WEISSENFELS/MZ. - Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in den vergangenen vier Wochen im Bereich der Autobahnpolizei Weißenfels gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres deutlich gestiegen.
Wie Revierleiter Frank Michler am Mittwoch informierte, ereigneten sich seit dem ersten Wintereinbruch Ende November bis zum Mittwoch auf dem 192 Kilometer langen Abschnitt der Weißenfelser Autobahnpolizei insgesamt 416 Verkehrsunfälle. Das ist rund ein Viertel aller Autobahnunfälle, die sich im Jahr 2009 ereigneten. Im gesamten Dezember des vergangenen Jahres waren es 286 Unfälle.
Die Unfälle der vergangenen vier Wochen hatten drei Todesopfer sowie fünf Schwer- und 43 Leichtverletzte zur Folge. Tragischer Höhepunkt des Unfallgeschehens der letzten Winterwochen war die Massenkarambolage am Nachmittag des 23. Dezembers, bei der bei starkem Nebel und feuchter Fahrbahn an der Abfahrt Weißenfels der Autobahn 9 mehr als 50 Fahrzeuge zusammenstießen. Wie Revierleiter Michler am Mittwoch auf Anfrage der MZ bestätigte, ist das Todesopfer des Massenunfalls mittlerweile identifiziert. Es handelt sich um einen 45-jährigen Mann mit Wohnsitz in Halle.
Zur Ursache der Karambolage können hingegen laut Innenstaatssekretär Rüdiger Erben noch immer keine klaren Aussagen getroffen werden. Der SPD-Politiker informierte sich am Mittwoch im Weißenfelser Autobahnpolizeirevier über die aktuelle Situation.
Nach dem massenhaften Zusammenstoß von Fahrzeugen seien die Ermittlungen zum Unfallhergang auch deshalb schwierig, weil die Folgen aufgrund des schlechten Wetters nicht mit einem Hubschrauber von oben dokumentiert werden konnten. Mit einiger Sicherheit könne man derzeit nur sagen, dass sich der Unfall als Folge eines tragischen Zusammenwirkens von äußerst schlechten Sicht- und Witterungsverhältnissen einerseits und der Situation nicht angepasstem Verhalten von Autofahrern andererseits ereignete, sagte Erben.
Der Staatssekretär nahm den jüngsten Verkehrsunfall zum Anlass, um an das Verantwortungsbewusstsein der Autofahrer zu appellieren. "Unser Hauptproblem ist die Unvernunft der Verkehrsteilnehmer", sagte Erben. Nach seiner Auffassung bringt ein absolutes Lkw-Fahrverbot bei widrigen Sicht- und Fahrbahnverhältnissen relativ wenig. Ein Überholverbot, wie auf der Autobahn 38 praktiziert, könne hingegen die Sicherheit durchaus erhöhen.