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Weißenfels Weißenfels: Kinderklinik erhält zum dritten Mal Gütesiegel

Von bärbel schmuck 22.01.2014, 18:09
Ultraschall mit Chefarzt Daniel Windschall (M.): Patient Fabian und Vater Ralf Stengler in der Kinderklinik.
Ultraschall mit Chefarzt Daniel Windschall (M.): Patient Fabian und Vater Ralf Stengler in der Kinderklinik. p. lisker Lizenz

weissenfels/MZ - Tischfußball im Krankenhaus? In der Weißenfelser Asklepios-Kinderklinik gehört so ein Angebot dazu und die neunjährige Jasmin probiert das Kicken mit ihrer Mutter Kristin Schmalz aus Weißenfels gerne aus. „Das lenkt ab von meinen Bauchschmerzen“, sagt das Mädchen auf der Kinderstation. Dass man sich hier wohlfühlen kann, ohne einen straffen Klinikalltag in tristem Grau-weiß zu empfinden, liegt auch daran, dass Mütter oder Väter hier übernachten können sowie am bunten Spielzimmer für kleinere Patienten und an lustigen Zeichnungen in den hellen Fluren.

Emotion und Medizin

„Emotionales ist uns genauso wichtig wie das breitgefächerte medizinische Leistungsspektrum“, erklärt Chefarzt Daniel Windschall. Sowohl für das spezifische medizinische Angebot als auch für die Gestaltung der Räume wurde die Kinderklinik zum dritten Mal in Folge mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Die Voraussetzungen dafür werden laut Windschall alle zwei Jahre geprüft. Der Kinderarzt setzt auf eine enge Vernetzung, um sogenannte multidisziplinäre Behandlungen, unter anderem für Herz- und Zuckerkrankheiten (Kardiologie, Diabetologie) im Kindesalter optimal anbieten zu können.

Patienten kommen von weither

„Wir arbeiten mit Spezialisten - Ärzten und Therapeuten - zusammen, kooperieren mit Kinderpsychiatern, Kardiologen, Ergo- und Physiotherapeuten“, sagt der 43-jährige promovierte Pädiater. Er selbst ist als Neonatologe Experte für Frühgeborene und zudem ausgebildeter Rheumatologe, der sich auskennt in der Behandlung von Gelenkerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. „Wir haben in unserer Klinik selbst gute und erfahrene Fachleute, wie unsere langjährige Neonatologin Roswitha Leich“, sagt Windschall und verweist darüber hinaus auf enge Kontakte zur Unikinderklinik Halle. „Unsere Patienten kommen nicht nur aus dem gesamten Burgenlandkreis, sondern auch aus dem Raum Merseburg, aus Thüringen, Städten wie Jena, Hermsdorf und Gera, und ebenso Franken mit Gefrees, Bayreuth und Bamberg“, ist weiter zu hören.

Um auch ambulante Patienten optimaler versorgen zu können und die Wartezeiten kürzer zu halten als bisher in der Rettungsstelle im Erdgeschoss des Krankenhauses, wird in der Kinderklinik im vierten Obergeschoss ein Bereich Notfallambulanz eingerichtet. Anfang März soll er eröffnet werden, kündigt der Chef an, der die Klinik vor fünf Jahren übernommen hat. Gegenwärtig werde der Raum kindgerecht gestaltet. Was aus Sicht des Chefarztes noch fehle, seien Bilder. Dazu seien Kontakte zu Fischer-art-Kunst in Leipzig hergestellt worden, wo Windschall mit seiner Frau und den drei Kindern lebt.

Ablenkung ist unverzichtbar

„Bilder und Farben, Bücher und Spiele sind wichtig für die Kleinen, besonders für die Psyche kranker Kinder in einer Klinik“, findet der Doktor. Deshalb hält er ebenso Besuche von Clowns und des Seumevereins aus Weißenfels für unverzichtbar. „Besonders das Mitmachtheater des Vereins mit Elke Penndorf nehmen unsere jungen Patientinnen und Patienten sehr gut an.“

Zu den Kindern, die in diesen Tagen stationär aufgenommen wurden, gehört der neunjährige Fabian aus Weißenfels. Wegen Schmerzen in der Hüfte wurde der Junge in Begleitung seines Vaters Ralf Stengler untersucht. Vater und Sohn sind erleichtert und beruhigt zugleich, als Daniel Windschall nach der Ultraschalluntersuchung einschätzt: „Eine Gelenkentzündung können wir ausschließen.“