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Weißenfels Weißenfels: Innovation an der Ökowegschule als Referenz ausgezeichnet

Von julia reinard 05.11.2012, 14:33

WEISSENFELS/MZ/JUR. - Einer für alle und alle für einen - so lautet das Motto der Musketiere in Romanen Alexandre Dumas'. So könnte aber auch das Motto an der Ökowegschule Weißenfels lauten. Das dort entwickelte Konzept sogenannter Jahrgangsteams wird intern gelobt und nun auch extern gewürdigt: Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) zeichnete sie als "Referenzschule für kollegiales Lernen" aus.

Lehrer arbeiten mit Klassenstufe

Damit ist sie eine von sechs Schulen in Sachsen-Anhalt, deren Konzept als derart vorbildhaft gelten, dass es Teil einer Weiterbildung für andere Lehrer ist. Am 15. November gibt es eine für alle Lehrer des Landes wählbare Fortbildung in der Sekundarschule. Die Teilnehmer können sich die Schule, vor allem aber die Arbeit der Jahrgangsteams anschauen. Dabei können sie mit jenen ins Gespräch kommen, die seit nunmehr fünf Jahren damit Erfahrungen gesammelt haben.

Dabei wird die erste Frage sicher sein: Was sind eigentlich Jahrgangsteams? Das ist eine möglichst konstante Gruppe an Lehrern, die die Schüler Klassenstufe für Klassenstufe begleitet. Die heutigen zwei zehnten Klassen werden auf die Weise seit ihrem Start am Kugelberg betreut. Ihre Klassenlehrerinnen sind Ilka Paul und Cornelia Bohle. Zum Team gehören seit drei Jahren auch Michael Günther und Katrin Degenkolbe. Gemeinsam decken sie rund ein Drittel des Unterrichts der zehnten Klassen ab.

Die Vier arbeiten also seit Jahren in dieser Gruppe mit diesen Schülern. Die Vorteile liegen für sie auf der Hand. "Man tauscht sich schneller aus, weil man sich so gut kennt", sagt Michael Günther und Ilka Paul ergänzt: "Die Schüler wissen genau, an wen sie sich wenden müssen." Insbesondere Klassenlehrer hätten mittlerweile deutlich mehr zu tun als früher, bestätigt Schulleiter Falko Schupa. Kollegin Paul zählt auf, sie müsse Geld für Kopien, Fahrten, Bücher einsammeln. Zum Schuljahresbeginn kämen mit Datenaktualisierung, Klassenbuch Anlegen, neuem Stundenplan weitere Aufgaben hinzu. Und in den zehnten Klassen seien auch Freistellungen für Bewerbungen an der Tagesordnung. Da sei es gut, wenn die Schüler genau wüssten, an wen sie sich wenden können, sollte sie einmal krank sein, sagt Ilka Paul.

Schulleiter: "Relativ wenig Ausfall"

Sie sind sich einig: Es sei leichteres Arbeiten, seit sie so eingespielt sind. "Über Jahre hinweg zusammen zu arbeiten, das ist ideal", sagt Michael Günther. So hätten auch die Schüler keine Möglichkeit die Lehrer gegeneinander auszuspielen. "Die Wege, sich zu besprechen, sind kurz", so der Mathe-, Physik-, Astronomie- und Ethiklehrer.

Schulleiter Falko Schupa nennt einen weiteren Vorteil der Jahrgangsteams: "Wir haben relativ wenig Ausfall." Fehle ein Lehrer, springt ein anderes Teammitglied ein. Der Unterricht könnte so kurzfristig angepasst werden. Minister Dorgerloh begründet die Wahl zur Referenzschule: "Sie haben sich gefragt, wie Änderungen gestaltet werden können - da können sich andere Schulen etwas abgucken."