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Weißenfels Weißenfels: Im Gänsemarsch durchs Tor

16.12.2011, 19:27

WEISSENFELS/MZ. - Gewinner der 25 Euro ist diesmal Dieter Rose aus Gera. Unser Leser schreibt, dass es sich um den alten Eingang zur Kaserne in Weißenfels handelt. "Ich habe sehr schöne Erinnerungen an meine Armeezeit, die ich von 1960 bis 1962 in der Kaserne abgeleistet habe. In dieser Zeit habe ich meine Ehefrau Heidelore kennengelernt, mit der ich jetzt 47 Jahre verheiratet bin", schreibt Herr Rose.

Zu den ersten Wehrpflichtigen in Weißenfels zwischen 1962 und 1963 gehörte seinerzeit auch Klaus Kirchner aus Dresden. "Dieses Kontrolltor habe ich in 18 Monaten teils freudig oder auch traurig durchschritten", berichtet er. Mit lautem Protest sei man im März vom Bahnhof zur Kaserne im Gänseschritt marschiert. Am Ende habe man sogar noch einen Monat länger dienen müssen, weil im Oktober die Kuba-Krise eine Entlassung verhindert hatte.

Die Ereignisse jener Zeit bestätigen kann Günter Schiele aus Weißenfels. Er war 1962 Wachhabender, als im Frühjahr die ersten Wehrpflichtigen den Kontrollpunkt passierten. Er erinnert sich: "Die große Masse der Einberufenen kam in einem Sammeltransport mit dem Zug aus dem Raum Dresden und Meißen, hielten sich geschlossen auf dem Marktplatz auf und machten ihrem Unmut Luft." Damit hätten Regimentsleitung und die Polizei in der Stadt nicht gerechnet. Erst kurz vor 14 Uhr seien die künftigen Soldaten dann im Gänsemarsch erschienen und hätten das Tor passiert.

Sehr persönliche Erinnerungen rief unser Rätselfoto auch bei Herbert Schneider aus Weißenfels hervor. Er schreibt: "Meine Frau und ich hatten am 9. Dezember 2010 eine spontane und zufällige Begegnung mit der Kaserne. Die Enkelin meiner Schwester aus Neubrandenburg wurde zur Beförderung nach Weißenfels geladen. Ihre Eltern waren verhindert und Schwager und Schwester sagten aufgrund des Schneetreibens ab. So nahmen wir als Ersatzoma und -opa an der schönen Feier teil." Bei angenehmen Gesprächen habe man unvergessliche Stunden in der Kaserne verbracht.

Neben eigenen Erinnerungen stellten zahlreiche Leser auch geschichtliche Kenntnisse unter Beweis. So berichtet Renate Mohr aus Großkorbetha, dass das Objekt 1938 erbaut wurde und für die Wehrmacht geplant war. Nach Kriegsende habe die Kaserne den Leuna-Arbeitern als Unterkunft gedient. Nach Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR 1956 sei sie Kaserne für verschiedene NVA-Abteilungen gewesen und habe 1965 den Namen "Thomas Müntzer" erhalten. Wie andere Leser auch weiß Frau Mohr, dass das Militärobjekt nach der Wende 1993 in "Sachsen-Anhalt-Kaserne" umbenannt wurde. 2001 begann dann der Aufbau des größten Sanitätsstandortes der Bundeswehr in Deutschland. Im Zuge der Bundeswehrreform werden künftig weniger Soldaten in der Kaserne stationiert sein.

Doch nun zu unserem neuen Fotorätsel. Gesucht wird diesmal ein markantes Gebäude im Zentrum einer kleinen Stadt nahe der Autobahn 9. Wahrzeichen dieser Stadt ist ein alter Burgturm. Vor einigen Jahren hat die Kommune ihr altes Freibad in ein modernes Naturbad umgebaut.

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