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250 Bäume weg Weißenfels: Fällaktion an der Winterlaite war keine "geheime Aktion der Stadt"

Von Andreas Richter 07.06.2017, 08:00
Die Baumstümpfe erinnern an die große Fällaktion an der Leißlinger Winterlaite.
Die Baumstümpfe erinnern an die große Fällaktion an der Leißlinger Winterlaite. Peter Lisker

Weißenfels - Die Beseitigung von knapp 250 Bäumen an der Leißlinger Winterlaite im Februar dieses Jahres war keine „geheime Aktion der Stadt“. Darauf hat Maik Trauer, Leiter des zuständigen Fachbereichs bei der Weißenfelser Stadtverwaltung, auf der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses verwiesen.

Der Ausschuss hatte sich noch einmal mit der Aktion beschäftigt, nachdem der sachkundige Einwohner Dieter Meyer auf der Sitzung zuvor über einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) informierte hatte, in dem er unter anderem kritisiert, dass ein Großteil der gefällten Bäume gesund gewesen sei.

Stadt Weißenfels als Behörde für die Gefahrenabwehr zuständig

Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses verteidigte Trauer die Baumfällungen. Die Stadt sei als Behörde für die Gefahrenabwehr zuständig. Er wies unter anderem auf die von den Bäumen ausgehenden Gefahren hin. Zwischen 2013 und 2016 sei die Leißlinger Feuerwehr zu 21 Einsätzen wegen umgestürzter Bäume an die Winterlaite ausgerückt.

Die Kreisstraße sei immerhin die Hauptzufahrtsstraße zum Ortsteil, einschließlich Schulbussen, Krankenwagen und Feuerwehr, sagte Trauer. Eine konzertierte Aktion zur Gefahrenabwehr sei deshalb notwendig gewesen. Dabei habe die Stadt organisieren müssen, dass die verschiedenen Eigentümer von insgesamt rund 65 Grundstücken die notwendigen Arbeiten innerhalb von zwei Wochen durchführen.

Umweltausschuss: „Hier waren zum Teil halbprofessionelle Holzfäller am Werk.“

Trauer räumte allerdings ein, dass die Aktion schließlich eine „gewisse Eigendynamik“ entwickelt habe. Am Ende seien auch Bäume gefällt worden, die zuvor nicht von Baumsachverständigen als gefährdet gekennzeichnet worden sind.

Drastischer noch formulierte es Hans Klitzschmüller, der Vorsitzende des Umweltausschusses: „Hier waren zum Teil halbprofessionelle Holzfäller am Werk.“ Zugleich bekräftigte er die Forderung, dass der Umweltausschuss künftig bei ähnlichen Aktionen vorher in die Entscheidungen darüber einbezogen wird. (mz)