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Weißenfels Weißenfels: Arbeiterwohlfahrt - 20 Jahre nach Punkt Null

Von ANDREAS RICHTER 19.05.2011, 18:12

WEISSENFELS/MZ. - "Wir haben damals praktisch vom Punkt Null angefangen, mussten viel improvisieren", erinnert sich die heutige Pflegedienstleiterin der Sozialstation. Zu DDR-Zeiten arbeitete sie unter anderem als Gemeindeschwester, ehe sie nach der Wende von der Awo übernommen wurde.

Seit 2005 hat die Sozialstation ihren Sitz im Kirschweg 89. Im leuchtenden Gelb ist die Zentrale kaum zu übersehen, von der aus die 23 fest angestellten Mitarbeiter ausschwärmen, um ihre Dienste in der häuslichen Krankenpflege, Hauswirtschaft, sozialen Beratung und anderen Bereichen anzubieten. Dabei hat allein die Sozialstation eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Immerhin ist der Kirschweg die fünfte Stelle, an der sie sich in Weißenfels niedergelassen hat. "Unser erstes Domizil war damals in der Beuditzstraße. Nach einigen Umzügen hoffen wir nun, dass wir für lange Zeit im Kirschweg bleiben können", meint Gabriele Hippe, die vom ersten Tag an als Pflegedienstleiterin der Sozialstation arbeitet. Mittlerweile sitzt sie viel im Büro. "Der bürokratische Aufwand ist im Vergleich zu den Anfangsjahren enorm gestiegen", sagt sie. Den direkten Kontakt zu den Pflegebedürftigen, so Hausbesuche, um Verträge abzuschließen und Organisatorisches zu besprechen, lässt sie sich jedoch auch heute nicht nehmen. "Ohne unsere ganzen Partner hätten wir die letzten zwei Jahrzehnte nicht geschafft", sagt schließlich die Pflegedienstchefin und will zum Jubiläum unendlich vielen Leuten danken - vor allem auch den Familien der Mitarbeiter.

Dass die 20-jährige Geschichte der Arbeiterwohlfahrt in Weißenfels eine durchaus bewegende war, das kann auch Karin Schmager bestätigen. Sie ist Geschäftsführerin der seit 2004 bestehenden Awo Weißenfels Soziale Dienste gGmbH, deren hundertprozentiger Gesellschafter der Awo-Stadtverband ist. Nach der Aufbauphase habe man auch schwierige Jahre überstehen müssen, weiß sie. Jahre, in denen Wohlfahrtsverbände immer weniger gefördert wurden, sich wirtschaftlich auf eigene Beine stellen mussten. Jetzt sieht die Geschäftsführerin die Awo im Wettbewerb mit anderen Wohlfahrtsorganisationen gut aufgestellt. Immerhin gehören mittlerweile wieder 40 Mitarbeiter zur gemeinnützigen Gesellschaft. Zwischendurch waren es auch mal weniger. Wichtig ist ihr bei allem Wettbewerb aber auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Verbänden. Die Kreisarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsorganisationen sei dafür eine gute Plattform.

Kurz vor dem 20-jährigen Jubiläum ist übrigens auch der Awo-Stadtverband, über den die Betreuung der mehr als 150 Mitglieder läuft, umgezogen. Das neue Domizil ist jetzt im Lindenweg 8, in der Nähe der Sozialstation, zu finden.

Sprechzeiten des Awo-Stadtverbandes: Montag bis Donnerstag 9 bis 12 und 14 bis 15 Uhr.