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Weg zu neuer Frische Weg zu neuer Frische: Die Niederlanden inspirierten Weißenfelser Bibliotheksleiterin

Von Andreas Richter 11.07.2019, 14:03
Bibliotheksleiterin Stefanie Maiwald zeigt Starter-Kits, mit denen der neue Raum ausgestattet werden soll.
Bibliotheksleiterin Stefanie Maiwald zeigt Starter-Kits, mit denen der neue Raum ausgestattet werden soll. Peter Lisker

Weissenfels - Manchmal kann ein Blick über den Tellerrand hilfreich sein. Das dachte sich auch die Stadt Weißenfels und schickte die Leiterin der kommunalen Bibliothek, Stefanie Maiwald, und Stadtrat Hans Klitzschmüller zu einer Rundreise in die Niederlande. Was sie dort in hochmodernen Bibliotheken gesehen und gehört haben, soll nun Denkanstoß und Motivation sein auf dem schwierigen Weg zu neuer Frische im Weißenfelser Haus.

Niederlanden inspirierten Weißenfelser Bibliotheksleiterin

„Wir haben fünf Bibliotheken in drei Tagen besucht“, erzählt die Weißenfelser Bibliotheksleiterin Stefanie Maiwald. „Die Bibliothek in Amsterdam, das war für mich schon ein kleiner Kulturschock - auf fünf Etagen ein Treffpunkt, ein Marktplatz für Bildung, Kunst und Kultur“, berichtet Hans Klitzschmüller. Oder in Gouda, da haben sie eine Bibliothek in einer ehemaligen Schokoladenfabrik besichtigt.

Nun wissen auch die beiden, dass die Weltstadt Amsterdam kein wirklicher Maßstab für Weißenfels ist. Und doch hat sie die Visite im Nachbarland darin bestärkt, dass auch die hiesige Bibliothek frischer und moderner werden muss. „Wenn wir mehr Leben in die Innenstadt bringen wollen, dann kommen wir an einer modernen Bibliothek nicht vorbei“, so Klitzschmüller. Und die Leiterin: „Wir müssen uns noch mehr zum Treffpunkt entwickeln, brauchen mehr Probierfreude, mehr Partner.“

Weißenfelser Stadtbibliothek bekommt mit Fördermitteln neue Räume

Da trifft es sich gut, dass die Stadt Weißenfels in diesem Jahr in das Förderprogramm der Kulturstiftung des Bundes „Hoch drei - Stadtbibliotheken verändern“ aufgenommen wurde. Für 50.000 Euro soll nun ein Raum, in dem bislang mittlerweile kaum mehr genutzte Lexika gelagert wurden, als Experimentierfläche umgestaltet und ausgestattet werden. Makerspace heißt das englische „Zauberwort“.

Soll heißen: Ein Raum für Macher, für kreatives Tun der verschiedensten Art, zum Programmieren und Konstruieren, zum Zeichnen und Spielen an der Konsole. „Wir wollen vor allem bei jungen Leuten technisches Verständnis ohne schulischen Druck wecken“, sagt Stefanie Maiwald. Und Robert Brückner ergänzt: „Moderne Bibliotheksarbeit soll erlebbar werden.“ Bis Anfang kommenden Jahres soll der neue Raum als Ort der Begegnung und Kreativität fertig sein.

Nächster Schritt: Sanierung des Hinterhauses des Novalishauses in der Klosterstraße

„Unsere Kernaufgabe bleibt natürlich die Ausleihe von Büchern“, sagt Stefanie Maiwald. Dabei wissen die Verantwortlichen, dass der Makerspace nur ein kleiner Schritt hin zu einer zeitgemäßen Stadtbibliothek in Weißenfels sein kann. Denn die Bedingungen in der Klosterstraße bleiben schwierig. Bereits im Jahr 2017 hatte eine Studie bescheinigt, dass die Einrichtung mit ihren rund 250 Quadratmetern Fläche viel zu klein und an diesem Standort nicht zukunftsfähig ist. „Der Neubau einer Bibliothek bleibt das langfristige Ziel“, sagt deshalb Kulturamtsleiter Robert Brückner. Ein geeigneter Standort dafür ist bislang allerdings nicht gefunden.

Der nächste Schritt hin zu besseren Bedingungen für die Nutzer der Bibliothek soll mit der Sanierung des Hinterhauses des Novalishauses in der Klosterstraße getan werden. Am künftigen Standort des Stadtarchivs soll unter anderem ein Lesesaal entstehen, der auch von der benachbarten Bibliothek genutzt werden kann. Um die Bibliothek als Treffpunkt für alle Generationen weiter voranzubringen, wollen die beiden Holland-Fahrer Stefanie Maiwald und Hans Klitzschmüller nun in Weißenfels einen Förderverein gründen. „Wir wollen uns so noch besser in der Stadtgesellschaft vernetzen, an Firmen, Schulen und so weiter herankommen“, sagt Klitzschmüller.

Wer in einem Förderverein mitarbeiten will, kann sich in der Bibliothek melden unter Telefon 03443/37 03 18 oder bei Hans Klitzschmüller, Telefon 0152/56 17 87 09 (mz)