Verkauf von Skihelmen boomt
WEISSENFELS/ZEITZ/MZ. - In den ersten Geschäften wird der Kopfschutz für Wintersportler arg knapp, einzelne melden sogar "ausverkauft".
Ständig zwischen Verkaufsregalen und Lagerräumen pendelte beispielsweise Hubert Just vom Sport Point in Grana. Als im Dezember vergangenen Jahres ein 57-jähriger Thüringer ebenfalls bei einem Skiunfall in Österreich ums Leben kam, schien das in der Öffentlichkeit unterzugehen, so Just. Kaum aber war der Zusammenprall von Althaus bekannt geworden, verkaufte Just schlagartig alle Helme. "Der Unfall mit Althaus hat aufgeschreckt. So etwas habe ich in 18 Geschäftsjahren noch nicht erlebt." Dass jetzt verstärkt Helme gekauft werden, sei auf das Medieninteresse zurückzuführen. "Das Thema ist seit diesem Zeitpunkt auf der Tagesordnung und das hinterlässt beim Kunden Wirkung." Just bestellte nach. Doch die Lagervorräte bei den Herstellern seien so gut wie leer gefegt. Wann neue Ware eintreffe, wisse er nicht. "Die Frage ist, wo bekomme ich die her?"
Von jeher handhabte es der Geschäftsmann so, dass beim Verkauf von Ski das Thema Sicherheit vorn ansteht. Viele hätten aber gerade die ausgeblendet. Doch plötzlich sei auch Helmmuffeln klar geworden, dass man ohne Kopfschutz bei einem heftigen Zusammenstoß keine Chance hat. Immer wieder erklären einige Kunden, dass sie schon lange Ski fahren und keinen Helm brauchen. Viele fühlen sich eingeengt und sehen den als Behinderung an. "Einige Frauen behaupten, sie sehen darin nicht so schick aus", fügte Just hinzu. Und drittens sei es auch stets eine Geldfrage gewesen. Just fand es bedauerlich, dass ein Ministerpräsident verunglücken musste und erst daraufhin Skifahrer sich eines Helmes besinnen. Der sei genauso wichtig wie Protektoren, die beispielsweise den Körper schützen. Auch hier riet Just, sich diese anzuschaffen. Das Sicherheitsbedürfnis sei seiner Meinung nach seit Althaus einwandfrei gestiegen.
Eine ähnlich hohe Nachfrage meldete das Inter-Sportfachgeschäft Höss in Naumburg. Es mussten Helme nachbestellt werden, berichtete Verkäuferin Ramona Sattler. Uwe Pösniger, Mitinhaber des Fachgeschäfts "Zweiradriese" in Weißenfels erging es nicht viel anders. An Skihelmen sei fast alles ausverkauft, es gebe nur noch einige Restbestände. Und auch im Sportfachgeschäft von Rudolf Tischer aus Weißenfels gingen viele Helme über den Ladentisch. Der Unfall mit Althaus hat die Nachfrage nach Skihelmen zusätzlich ausgelöst, bestätigte der Geschäftsmann. Dass sich viele Eltern häufig entscheiden, für ihre Sprösslinge einen Kinderhelm auszuleihen, hielt Tischer für sinnvoll. Schließlich wachsen die Kleinen recht schnell, so dass nicht jedes Jahr ein Helm für die Kinder gekauft werden müsse.