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Unfall am Kreuz Rippachtal Unfall am Kreuz Rippachtal: Vater und Sohn sterben auf der A9

Von Birger Zentner 24.11.2015, 20:11
Auch diese Fahrerkabine wurde beim ersten Unfall stark beschädigt. Der Fahrer wurde ins Krankenhaus geflogen.
Auch diese Fahrerkabine wurde beim ersten Unfall stark beschädigt. Der Fahrer wurde ins Krankenhaus geflogen. Feuerwehr Weissenfels Lizenz

Weißenfels - Das Bild, das sich den Rettungskräften bot, war entsetzlich. Allein der Blick auf das total zertrümmerte und zerquetschte Fahrerhaus ließ ahnen, wie schrecklich der letzte von drei Unfällen mit Lastwagen auf der Autobahn 9 am Kreuz Rippachtal am Dienstag ausgegangen war. Der Fahrer und der Beifahrer des Lastwagens kamen ums Leben.

Wie von Veit Raczek, Pressesprecher des Autobahn-Polizeireviers Weißenfels, zu erfahren war, ging dem ein anderer Unfall am Ende eines Staus auf der Fahrbahn in Richtung München voraus. Zwischen der Anschlussstelle Bad Dürrenberg und dem Kreuz Rippachtal waren um 12.40 Uhr am selben Stauende zwei Lastwagen kollidiert. Deren Fahrer waren ausgestiegen, um miteinander zu besprechen, wie sie sich weiter verhalten sollen.

Während dieses Gesprächs hörten sie dann das grauenvolle Geräusch, als ein weiterer Laster auf ihre Fahrzeuge krachte. Wie Kay Christoph von der Autobahnpolizei sagte, war die Wucht des Aufpralls so stark, dass sich die Lastwagen ineinander verkeilten. An das vollkommen deformierte Fahrerhaus des dritten Lkw kamen die Rettungskräfte zuerst gar nicht heran.

Schreckliche Vermutung

Die Fahrzeuge mussten erst voneinander getrennt werden. Dann wurde aber die schreckliche Vermutung, dass in dem Fahrerhaus niemand überlebt haben könnte, zur Gewissheit. Die beiden eingeklemmten Insassen - ein 53 Jahre alter Mann und sein 26 Jahre alter Sohn - konnten nur noch tot aus der Kabine geborgen werden.

Angefangen hatte das Drama bereits am frühen Vormittag. Nachdem sich an der Baustelle zwischen dem Kreuz Rippachtal und der Abfahrt Weißenfels bereits ein Stau gebildet hatte, gab es an dessen Ende kurz nach 9 Uhr den ersten Unfall. Auch in diesem Fall waren drei Lkw aufeinandergefahren. Ein Fahrer wurde dabei verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Leipzig geflogen.

Wie schwer seine Verletzungen sind, darüber konnte die Autobahnpolizei gestern keine weiteren Angaben machen. Ein Pkw wurde noch beschädigt, als er über Trümmerteile fuhr. 15 Minuten nach dem ersten Unfall kollidierten nahe der Stelle zwei weitere Lastwagen, wobei jedoch niemand verletzt wurde.

Der erste Unfall hatte sich direkt unter der Brücke des Autobahnkreuzes der A 9 mit der A 38 ereignet. Für eine Stunde musste die Autobahn da schon vollständig gesperrt werden. Da an der Stelle aber parallel zur Hauptfahrbahn noch eine Nebenspur für den Abzweig auf die A 38 verläuft, konnte der Verkehr später darüber umgeleitet und die Vollsperrung vorübergehend aufgehoben werden. Dennoch verlängerte sich der Stau in Richtung Süden zusehends. Wegen des Unfalls am Mittag wurde die Autobahn erneut vollkommen gesperrt. Am Abend war noch kein Ende absehbar, die Bergung sei sehr schwierig, hieß es. (mz)

Der Rückstau reichte bis nach Bad Dürrenberg.
Der Rückstau reichte bis nach Bad Dürrenberg.
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