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Tumorerkrankte Antonia  Tumorerkrankte Antonia : Zehnjährige bekommt einen Traum erfüllt

Von klaus-dieter kunick 10.03.2016, 09:17
Sie war eigens zur Ausstellung angereist: Margit Tönnies, die Schirmherrin des Vereins „Aktion Kinderträume“. Die Freude war Antonia Gregor anzusehen: Sie zeigt bis zum 5. April dieses Jahres ihre Bilder im Foyer der Sparkasse in Weißenfels.
Sie war eigens zur Ausstellung angereist: Margit Tönnies, die Schirmherrin des Vereins „Aktion Kinderträume“. Die Freude war Antonia Gregor anzusehen: Sie zeigt bis zum 5. April dieses Jahres ihre Bilder im Foyer der Sparkasse in Weißenfels. Peter Lisker

Weißenfels - „Jaa!“ rief Antonia Gregor und sprang vor Freude ein bisschen in die Luft als sie hörte, dass sie im Foyer der Weißenfelser Sparkasse ihre Bilder zeigen darf. Ihren sehnlichsten Wunsch erfüllte ihr die MZ-Lokalredaktion. Aus einem triftigem Grund: Die Zehnjährige hat einen Tumor im Kopf. Im Dezember 2014 hatte die MZ berichtet, dass das Mädchen zahlreiche Chemo-Blocks und Bestrahlungen hinter sich bringen musste. Allein 50 Meter zu laufen glich in jener Zeit einer Tortur.

„Bereits zu der Zeit haben wir Antonia einen Wunsch erfüllt und ihr einen Weihnachtsmann organisiert“, sagte der Weißenfelser MZ-Redaktionsleiter Birger Zentner zur Eröffnung, zu der gut 20 Gäste anwesend waren. Den hatte sich das Kind sehnlichst gewünscht. Denn als ihr Papa den Weihnachtsmann mal spielte, habe sie ihn erkannt, erzählte ihre Mutter Katalin. Doch dann konnte es das Mädchen überhaupt nicht fassen, dass der Rotrock höchstpersönlich da war nach der schrecklichen Zeit.

„Ein weiterer Traum geht heute in Erfüllung“, so Birger Zentner. „Du darfst allen Leuten zeigen, was dir Spaß macht, das Zeichnen.“ Träume erfüllen - das tue auch der Verein „Aktion Kinderträume“, so der Redaktionsleiter weiter, der damit sogleich Margit Tönnies, die Schirmherrin des Vereins, ins Spiel brachte, die ebenfalls zugegen war und extra aus Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) angereist war.

„Ich habe alles in der Zeitung mit verfolgt und mir sofort die Frage gestellt, was können wir dir Gutes tun“, sprach sie in die Runde. Und hatte spontan eine Idee: Sie schenkte der Familie im Vorjahr einen dreitägigen Aufenthalt im Freizeitpark Phantasialand in Brühl (nahe Bonn). „Du bis ein wunderbares Mädchen, hast Talent, ich wünsche dir viel Erfolg“, sagte Margit Tönnies, die diesesmal als Geschenk ein Radio mitbrachte. Darüber freute sich Antonia, musste sie doch bis jetzt das ihrer Mutter „das aus dem vorigen Jahrhundert stammt“ benutzen, so Katalin Gregor schmunzelnd.

Der Verein „Aktion Kinderträume - Verein der Deutschen Fleischwirtschaft“ wurde 2004 von Wilhelm Leuze, Clemens Tönnies und Uli Hoeneß gegründet. Als Schirmherrin und Verantwortliche für die operative Arbeit des Vereins ist Margit Tönnies. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranken und behinderten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu helfen. Seit elf Jahren werden darüber hinaus gezielt Wünsche und Träume dieser Kinder und auch ihrer Geschwister, die allzu oft Aufmerksamkeit entbehren müssen, erfüllt. Mehr als 20.000 Kinder in Deutschland werden laut dem Verein nie das Erwachsenenalter erreichen, weil sie unheilbar erkrankt sind. Weitere Informationen auch unter: www.aktion-kindertraeume.de

Seine Freude über die Ausstellung brachte auch der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) zum Ausdruck. „Alles andere muss warten, erst mal will ich mir das anschauen“, erklärte er. Er sei neugierig gewesen, Antonia kennenzulernen. Lobende Worte fand auch Sybille Rasper, die Klassenleiterin von Antonia. „Dein Schicksal hat uns nicht kalt gelassen, es hat uns alle sehr berührt“, fügte Sparkassen-Regionalbereichsleiterin Sandra Felker hinzu. „Viele Kunden bleiben stehen und schauen sich alles an.“

Auf den ernsten Hintergrund der Erkrankung machte der behandelnde Facharzt von Antonia, Dr. Caspar Kühnöl vom Universitätsklinikum Halle, aufmerksam. 300 Kinder erkranken jährlich bundesweit an Tumoren, wies er darauf hin. Nur teilweise seien diese gut behandelbar. Er wünschte dem Mädchen alles Gute beim Malen. „Schade, dass ich kein Bild von dir besitze“, sagte er lächelnd. (mz)

Ihr behandelnder Arzt Dr. Caspar Kühnöl wünschte Antonia alles Gute. Anwesend waren zudem die Eltern des Kindes, die beide bei Tönnies arbeiten.
Ihr behandelnder Arzt Dr. Caspar Kühnöl wünschte Antonia alles Gute. Anwesend waren zudem die Eltern des Kindes, die beide bei Tönnies arbeiten.
Peter Lisker