Trafohäuschen statt Leinwand Trafohäuschen statt Leinwand: Rathaus wünscht sich mehr Graffiti für Weißenfels

Weißenfels - Die Weißenfelser Innenstadt könnte in den nächsten Monaten bunter werden. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) macht sich dafür stark, neben der Unterführung zur Neustadt auch weitere Flächen zu erschließen, die dann von Schülern mit Graffiti gestaltet werden können. „Was sich dafür auch anbietet sind Trafohäuschen und Umschaltkästen. Da ist an vielen Stellen etwas möglich“, so der Oberbürgermeister.
Die Stadt Weißenfels möchte Jugendlichen mehr Möglichkeiten geben, sich kreativ auszuleben. So habe laut Robby Risch beispielsweise die Berufsschule schon Interesse an einer möglichen Zusammenarbeit signalisiert. Erst im Sommer 2016 hatten Neuntklässler der Neustadt-Sekundarschule die Teilnahme an einem Graffiti-Workshop in Halle gewonnen. Sechs Schüler gestalteten dort unter der Anleitung eines erfahrenen Graffitikünstlers ein Garagentor des Landesverwaltungsamtes.
Unterführung zur Weißenfelser Neustadt soll sich in eine Galerie für Nachwuchskünstler verwandeln
Wann sich die Unterführung zur Weißenfelser Neustadt in eine Galerie für Nachwuchskünstler verwandelt, steht indes noch nicht fest. Vor Mai dürfte der Wunsch nicht Wirklichkeit werden. Robby Risch hatte zuletzt bei einer Bürgerkonferenz im Kulturhaus angekündigt, dass die mit Schmierereien überzogenen Wände der Unterführung frische Farbe erhalten werden.
Die Deutsche Bahn habe mündlich bereits bis zu 2.000 Euro Unterstützung für das Projekt zugesagt, so der Oberbürgermeister. Ihr gehören die beschmierten Flächen. Robby Risch ist zudem zuversichtlich, neben der Bahn noch weitere Sponsoren für das Vorhaben zu begeistern. „Am Geld wird das nicht scheitern“, sagt er.
Die bunten Bilder sollen Schmierereien übrigens nicht nur verdecken, sondern auch neuen vorbeugen. Andere Kommunen wie etwa das bei Leipzig gelegene Markkleeberg haben damit schon gute Erfahrungen gemacht. In Weißenfels war die Zahl der angezeigten Graffiti zuletzt von 108 Fällen im Jahr 2015 auf 143 Fälle im Jahr 2016 angestiegen. In weniger als ein Fünftel der Fälle wurden die Sprayer ermittelt. (mz)

