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Tierschutz Tierschutz: Helfer in der Katzenauffangstation bisher Fehlanzeige

Von anka stolper-heinike 25.06.2013, 18:42

hohenmölsen/MZ - „Nichts geht mehr“, heißt es derzeit für den Tierschutzverein Saale-Rippachtal in seiner Katzenauffangstation in Hohenmölsen. 31 Tiere betreuen Rita Wagner und ihr Team derzeit in der Lützener Straße 40. Damit ist die Aufnahmegrenze der noch kleinen und im Aufbau befindlichen Einrichtung erreicht. Auch die beiden Pflegestellen des Vereins sind ausgelastet.

Größtes Problem der Tierschützer ist derzeit der Stillstand beim Ausbau der dringend benötigten Quarantänestation. Der im Trockenbau fertige Raum war zuletzt Übergangszuhause für 15 in Grunau eingefangene verwilderte Katzen, die mit Hilfe der Mibrag und der Deutschen Tierschutzliga eingefangen und tierärztlich versorgt werden konnten. Jetzt, nachdem die Tiere ins Tierschutzligaheim nach Netzschkau gebracht wurden, ist der Raum wieder leer und könnte als Quarantänestation fertig hergerichtet werden. Doch trotz mehrfacher Hilferufe des Vereins haben sich bisher noch keine handwerklich geschickten Helfer gefunden, die den personell recht kleinen und durchweg ehrenamtlichen Verein bei den Restbauarbeiten unentgeltlich unterstützen. Die wenigen aktiven Tierschützer erledigen die Ausbauarbeiten soweit es ihre Freizeit und das hauptsächliche Engagement bei der Aufnahme, Betreuung und tierärztlichen Versorgung von Fundkatzen zulässt. Stück für Stück haben sie die Aufenthaltsräume der Tiere in dem recht alten Gebäude hergerichtet. „Doch es geht nur langsam vorwärts“, erklärt Rita Wagner schon fast entschuldigend.

Ebenfalls dringend brauchen die Tierschützer jemanden, der vom Haus aus eine Art Lauftunnel zum fertigen Außengehege baut. „Das Material ist da, nur geschickte Hände fehlen“, berichtet die Vereinsvorsitzende Rita Wagner. Sie hofft auf einen geschickten Ruheständler oder Rentner, der hier schnellstmöglich helfen könnte. Bisher ohne Erfolg.

Doch es gibt auch Positives zu berichten. „Die Akzeptanz unserer Arbeit in der Bevölkerung wächst“, so die Vereinsvorsitzende. Die Leute würden Futter, Katzenkörbchen und Streu bringen. Manchmal stünden Sachspenden einfach vor dem Tor. Das sei meist nicht geschlossen und interessierte Besucher immer willkommen, versichert Rita Wagner. Sie erzählt beim Rundgang über das Außengelände der Katzenauffangstation, dass auch noch Kies für das Außengehege fehlt und ein Sponsor für ein zweites Außengehege gesucht wird, damit die Katzen auch draußen Auslauf haben.

Im Haus betreuen die Tierschützer derzeit auch mehrere Notfälle. Darunter die dreijährige Sarah, die wohl mit einem Waschbären aneinandergeraten ist und schwer verletzt in der Köttichauer Straße in Hohenmölsen gefunden wurde. Auf der Pflegestelle bei Silvia Eisner in Hohenmölsen lebt seit drei Wochen ein etwa vier Jahre alter Persermischling, der abgemagert und verfilzt in einer Gröbener Gartenanlage gefunden wurde. Er ist jetzt kastriert und tierärztlich versorgt. Silivia Eisner hofft, dass er in etwa zwei bis Monaten, wenn er sich erholt hat vermittelt werden kann. Bis dahin füttert sie ihn 13 Mal täglich mit Spezialfutter, das den Verein viel Geld kostet. Dank der Mühen hat der erst 2 100 Gramm leichte Kerl 700 Gramm zugenommen.