Theatertage in Weißenfels Theatertage in Weißenfels: "Klassik am Meer" zieht an die Saale

weissenfels - Gut 140 Zuschauer waren neugierig auf das Gastspiel des Theater-Ensembles „Klassik am Meer“ mit Friedrich Schillers Stück „Maria Stuart“. Während Elftklässler des Hohenmölsener Agricolagymnasiums eine solche Theateraufführung im Rahmen der siebten Weißenfelser Theatertage im Kulturhaus der Stadt zum ersten Mal besuchten, gehörten am Dienstagabend Sabine Kiesewetter und Manuela Schmelz aus Weißenfels zum Stammpublikum.
Theatertage haben sich etabliert
Sie sei vor allem wegen der Schauspielerin Franziska Troegner gekommen, erklärte Sabine Kiesewetter. Und die Mimin, die in der Rolle der Königin Elisabeth zu erleben war, habe sie nicht enttäuscht. „Ich wusste, dass es schwere Theaterkost wird, aber die Profis spielen ihre Rollen hervorragend, gelernt ist eben gelernt“, gab sie ihr Urteil ab. Sie freue sich jedes Jahr über Zugnummern während der Theatertage in Weißenfels und zählte einige auf: „Corinna Harfouch, Ben Becker, Manfred Krug, Uwe Steimle - und für Heinz Rudolf Kunze habe ich diesmal leider keine Karten mehr bekommen. Das Konzert war ganz schnell ausverkauft.“ Die Theatertage hätten sich gut etabliert, das sei für Weißenfels eine beachtliche Entwicklung, sagte Sabine Kiesewetter.
Manuela Schmelz schwärmte von der Leistung des gesamten Ensemble um dessen Regisseur Jürgen Kern. Er habe das Projekt vor 18 Jahren ins Leben gerufen. Die Besucherin verbindet „Klassik am Meer“ mit Urlaub auf der Ostsee-Insel Usedom. „Machen wir dort Ferien, ist ein Theaterbesuch in der kleinen Kirche in Koserow auf Usedom ein Muss für mich“, sagte sie. Manuela Schmelz erinnerte sich zum Beispiel an das Stück „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist. Sie freue sich, „Klassik am Meer“ nun auch mal in Weißenfels an der Saale zu sehen. Besucher Wolfgang Pätzold zeigte sich ebenfalls beeindruckt von den gesamten schauspielerischen Leistungen. „Nicht nur die Troegner war gut, alle anderen Künstler haben mir auch sehr gefallen“, schätzte er ein. „Ich wollte sehen, was dieses Ensemble aus so einem berühmten Stück von Friedrich Schiller herausholt“, sagte der über 80-jährige Rentner.
Die Gymnasiastin Carolin Herrmann schloss sich dieser Meinung an. „Die Künstler gingen auf in ihren Rollen, das fand ich spannend. Im Fernsehen hätte ich mir das Stück wahrscheinlich nicht angesehen“, erklärte die 16-jährige Schülerin aus Zorbau. Der Initiative ihrer Klassenlehrerin Uta Skubatz, die am Agricolagymnasium in Hohenmölsen Deutsch unterrichte, sei der Besuch dieser Vorstellung im Weißenfelser Kulturhaus zu verdanken.