Teuchern Teuchern: Bürgermeister verteidigt Handeln

teuchern/MZ - Sichtlich betroffen, aber nicht überrascht zeigt sich Teucherns Bürgermeister Frank Puschendorf von der teils heftigen Kritik einiger Abgeordneter an ihm und der Verwaltung im Rathaus. Natürlich sei ein Konzept für das Zusammenwachsen der Stadt Teuchern vorhanden, nicht schriftlich, aber als Orientierung für die Arbeit. Eine Entwicklungskonzeption erarbeiten zu lassen, koste schließlich Geld, erklärt der Bürgermeister mit Blick auf die schwierige Finanzsituation Teucherns. „Wir sind erst im dritten Jahr unseres Bestehens und haben bereits vieles aufgearbeitet, was vorher angeschoben war“, so Frank Puschendorf.
Erklärung in Fachausschüssen
Er nennt als Beispiel die Festschreibung der Kindertagesstättenentwicklung und der Feuerwehren sowie die langfristige Veräußerung von kommunalen Grundstücken, um den Erhalt anderer voranzubringen. All dies habe man im Vorfeld der Beschlussfassung ausführlich besprochen. Bezüglich der Kritik an der Stadtverwaltung bestätigt der Bürgermeister, dass der ein oder andere Beschluss in der Vergangenheit für den Stadtrat nicht rund vorbereitet worden sei. Allerdings werde den Abgeordneten vieles ausführlich in den Fachausschüssen erklärt, was diese dann als Information in ihre Fraktionen hineintragen müssten. „Keiner der Ortsteile wird vernachlässigt“, betont Frank Puschendorf. Die Ortschaftsräte und Ortsbürgermeister könnten sich im Zweifelsfall immer an den jeweiligen Fachbereich im Rathaus wenden, was einige auch durchaus tun würden. Allerdings sei nicht immer alles sofort zu klären, sondern dauere auch mal länger.
Dinge konkreter ansprechen
Der Teucherner Bürgermeister bestätigt die Rolle der Verwaltung im Rathaus als Dienstleister für die Kommune und auch, dass es Reibungspunkte zwischen Mitarbeitern der Verwaltung und Abgeordneten sowie Bürgern gebe. Hier gelte es, im Führungsteam Dinge konkreter anzugehen und zu verbessern, meint Puschendorf selbstkritisch. Die Verwaltung sei gefordert, mehr gestalterische Vorschläge zu bringen und als Vermittler bei Problemen aufzutreten. Gespräche zwischen Bürgermeister, Amtsleitern und Ortsbürgermeistern fänden oft statt, entweder direkt im Rathaus oder auf telefonischem Wege.
Das Teucherner Stadtoberhaupt bedauert, dass der Gesetzgeber die Kompetenzen der Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte stark beschnitten hat. Er hofft deshalb, dass die vom Innenministerium Sachsen-Anhalts angekündigte Überarbeitung der Kommunalgesetze wieder mehr Kompetenzen für Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte mit sich bringt, damit deren Motivation mitzugestalten wieder wächst. Bis dahin hoffe er auf eine konstruktive und faire Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten Stadt.