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Taubenkirmes in Sössen Taubenkirmes in Sössen: Bier fließt für gute Ideen

Von HEIKE RIEDEL 05.05.2014, 18:34
Schalmeien spielen zum Sössener Feuerwehrjubiläum auf.
Schalmeien spielen zum Sössener Feuerwehrjubiläum auf. Marco Junghans Lizenz

GOSTAU/MZ - 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sössen. Damit fand die traditionelle Taubenkirmes der Ortschaft in diesem Jahr einen besonderen Höhepunkt. Am Sonntagvormittag marschierten die 55 Mitglieder der Feuerwehr in ihren blauen Uniformen hinter dem Schalmeienorchester Taucha ins Festzelt neben dem Gemeindezentrum in Gostau ein. Dort erwarteten sie Gäste von den anderen Lützener Ortswehren und Einwohner von Sössen, Gostau und Stößwitz.

Als Geburtstagsgeschenk waren die Dehlitzer Wehrleute in historischen weißen Uniformen erschienen und mit alter Technik, so dass es auch etwas zu schauen gab.

Selbst Landes- und Kreisbrandmeister, Andreas Heinold und Silvio Suchy, waren gekommen, um der Freiwilligen Feuerwehr Sössen zu gratulieren, deren Name einen guten Klang hat im Landkreis. Sie gilt nicht nur als schlagkräftige Wehr bei gewöhnlichen Einsatzfällen, sondern hat vor zehn Jahren auch eine Fernmeldegruppe geboren, die neben der aus Bad Kösen wichtige Unterstützung für Stabsaufgaben im Landkreis ist im Brand- und Katastrophenfall. Und Suchy hob hervor, dass von ihrem Wehrleiter die Unterlagen stammen, nach denen jetzt die Digitalfunkausbildung im Kreis beginnt.

Retten, Bergen, Schützen und Helfen als Aufgabe

Das Jubiläum der Fernmeldegruppe war Ortswehrleiter Ronny Mank ebenso wertvoll, wie das der gesamten Wehr. Denn der 38-Jährige war es, der sich der besonderen Herausforderung vor zehn Jahren schon gestellt hatte. Aus seiner Festrede war herauszuhören, worauf seine Leidenschaft für die Feuerwehrarbeit beruht: auf der Sössener Tradition und der Gemeinschaft, die sich bis heute Retten, Bergen, Schützen und Helfen zur Aufgabe gemacht hat.

Dass es 1960 in Stößwitz schon eine Katastrophenschutzmeldestelle gegeben hat, gehörte zu den interessanten historischen Fakten, an die Mank erinnerte. Schmunzeln rief hervor, dass 1976 die ganze Truppe der Sössener Wehr eine Woche lang feiern konnte, weil sie Kreismeister im Feuerwehrkampfsport geworden war. Und wie das ist mit den besten Ideen, die am Biertisch geboren werden, konnten die Kameraden im Anschluss gleich selbst einmal probieren. Anregungen hatten Mank, Ortsbürgermeisterin Christine Engert, Lützens Bürgermeister Dirk Könnecke (beide parteilos) und die anderen Redner genug gegeben.

So war Thema, dass manche Arbeitgeber selbst im Katastrophenfall des Hochwassers 2013 Schwierigkeiten machten, die ehrenamtlichen Helfer freizustellen. Gemeinsame Ausbildung und mehr Zusammenarbeit über die Grenzen der Ortschaften hinaus, das gehörte ebenso zu den guten Ideen wie die Forderung nach Ausbildungsangeboten der Landesfeuerwehrschule. „Was gut läuft, ist aber die Kreisausbildung“, bedankte sich Mank bei den Verantwortlichen.