Tagewerben im Party-FieberTagewerben im Party-Fieber: Wie man gemeinsam die Riesensause zum Karneval stemmen will

Tagewerben - Die meisten Menschen verbinden mit Karneval ausgelassenes Feiern, Tanzen und viel Klamauk. Dass hinter dem närrischen Treiben vor allem harte Arbeit steckt, weiß niemand besser als Mario Kerstan und Thomas Spurk. Beide engagieren sich im Vorstand des 1. Tagewerbener Karnevalvereins (TCV). „Für uns ist es eine besondere Saison“, sagt Kerstan.
„Immerhin wird der Verein 70 Jahre alt.“ Begonnen habe alles 1949. Damals seien die Inhaber der zwei Dorfgaststätten auf die Idee gekommen, einen Maskenball zu organisieren. Es war die Geburtsstunde des Vereins. „Mein Opa war Schatzmeister und ich wuchs schon als Kind mit der Tradition der Karnevalisten auf“, sagt Kerstan.
Tagewerben: Weil Dorfgaststätten nicht mehr existieren, feiert man den Karneval inzwischen in zwei großen Festzelten
Weil die beiden Dorfgaststätten heute nicht mehr existieren, feiert man den Karneval inzwischen in zwei großen Festzelten. Denn angelockt werden von dem bunten Treiben über tausend Gäste. „Es ist ein logistischer Kraftakt“, sagt Vereinskollege Spurk. Spätestens zwei Wochen vorher werden die Zelte mit Bühnen aufgebaut und anschließend geschmückt. Die Elektrik muss bereitgestellt, sanitäre Anlagen errichtet und Absperrungen aufgebaut werden.
Dazu komme die Organisation von Speisen und Getränken und die Einteilung der Dienste. „Ohne die freiwilligen Helfer könnten unsere 66 Mitglieder das nicht stemmen“, sagt Kerstan, der als Vorsitzender zusammen mit dem Vorstand die Fäden in der Hand hält. Und wenn schließlich laut der Narrenruf „Hell auf“ durch das Dorf schallt und die meisten Menschen fröhlich feiern, halten sich Spurk und Kerstan bereit, besorgen Nachschub, springen dort ein, wo es brennt.
Karneval Tagewerben: „Bei uns steht die Stimmung im Vordergrund“
Das Besondere am Tagewerbener Narrentreiben: „Bei uns steht die Stimmung im Vordergrund. Wer lange Büttenreden erwartet, wird enttäuscht. Umso mehr kommen alle Tanzfreudigen auf ihre Kosten.“ Dazu gibt es bei den Veranstaltungen, zu denen neben dem Straßenkarneval auch die Weiberfastnacht, der Galaabend sowie Kinder- und Seniorenkarneval gehören, auch viele Programmpunkte. „Dafür proben wir schon seit Monaten“, verrät Kerstan. „Anlässlich des Jubiläums werden wir die Gäste auf eine kleine Zeitreise mitnehmen.“
Seinen persönlichen Höhepunkt erlebt der Vereinsvorsitzende dann zur Weiberfastnacht. „Davor hab ich immer richtiges Lampenfieber“, gesteht der Metallbaumeister. Dann nämlich schlüpften er und Vereinskollege Spurk in Frauengewänder und moderieren durch den Abend.
Termine für den Tagewerbener Karneval
Spurk selbst war 1997 nach Tagewerben zugezogen. „Ich kannte den Ruf, den der Karneval hier hatte. Aber als ich es selbst miterlebte, war ich erstaunt darüber, was hier gestemmt wird und habe Lust bekommen, mit anzupacken. Der größte Lohn ist es, wenn alle begeistert sind. Das ist mein Antrieb.“ Auch wenn er und viele andere Vereinsmitglieder dafür in Kauf nehmen müssen, dass sie in den nächsten Wochen wenig Schlaf bekommen. Kerstan: „Wir sind es unseren Vorfahren schuldig, die Tradition aufrecht zu erhalten. Denn sie haben das Ganze hier in viel schwierigeren Zeiten aufgebaut.“
››Termine für den Tagewerbener Karneval: Seniorenkarneval 23. Februar, Weiberfastnacht 28. Februar, Kinderkarneval 2. März, Galaabend 8. März, Straßenkarneval 9. März. Weitere Infos unter www.1tcv-ev.de(mz)