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Stichwahlergebnis im Burgenlandkreis Stichwahlergebnis im Burgenlandkreis: Götz Ulrich ist neuer Landrat

Von Birger zentner 15.06.2014, 21:08
Götz Ulrich (CDU) ist der neue Landrat im Burgenlandkreis.
Götz Ulrich (CDU) ist der neue Landrat im Burgenlandkreis. Peter Lisker Lizenz

Naumburg/MZ - „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ Mit diesen Worten kommentierte Götz Ulrich seinen Sieg in der Stichwahl um das Amt des Landrates im Burgenlandkreis. Am Sonntagabend feierte er den Erfolg im Kreise der Familie und einiger Freunde daheim in Bad Bibra. Das ist übrigens die große Gemeinsamkeit mit seiner unterlegenen Kontrahentin Manuela Hartung (SPD/Linke), die ebenfalls zu Hause in Taugwitz (bei Eckartsberga) mit Familie, Dorfbewohnern und Parteifreunden feierte. „Ich bin nicht unzufrieden“, sagte sie gegenüber der MZ, „warum sollte ich auch?“ Sie habe schließlich gegenüber dem ersten Wahlgang deutlich zugelegt und in den Kreistag sei sie auch gewählt worden.

Der große Unterschied zwischen den beiden Bewerber ist, dass in Bad Bibra kräftig gejubelt wurde. Denn trotz des gehörigen Vorsprungs im ersten Wahlgang gegenüber Hartung, war sich Ulrich des Sieges noch am Nachmittag gar nicht so gewiss. Es sei ein komisches Gefühl, wenn man jetzt nichts mehr tun könne, nur noch hoffen, das alles gut geht. „Ich glaube an meinen Sieg, aber bin dennoch nicht sicher“, meinte er zu dem Zeitpunkt, als die Wahllokale noch geöffnet waren. Vor allem wisse er nicht, wie er die sich abzeichnende niedrige Wahlbeteiligung deuten soll. Die lag dann auch ganz weit unten. Nicht einmal jeder vierte Wahlberechtigte hat seine Stimme abgegeben.

Doch bereits nach dem Eintreffen der ersten Ergebnisse aus einzelnen Stimmbezirken beim Kreiswahlleiter zeichnete sich ein Trend ab. Ulrich lag nach 15 von 271 Wahlbezirken bei mehr als 60 Prozent der Stimmen, was sich bis zum Ende des Abends auch nicht mehr ändern sollte. Auch wenn Hartung in der Region, wo sie wohnt und dort, wo sie als Verbandsgemeindebürgermeisterin Droyßiger-Zeitzer Forst arbeitet, teilweise Ulrich überflügeln konnte.

Ulrich hingegen freute sich nicht zuletzt darüber, dass er breit gestreut über den Kreis Mehrheiten einsammeln konnte. Das sei ein gutes Gefühl, „nicht nur in einer Region, die Mehrheit der Stimmen geholt zu haben.“

Bei der SPD und bei der Linken zeigte man sich nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses zufrieden. „Manuela Hartung hat sich achtbar geschlagen“, sagte SPD-Kreisvorsitzender Rüdiger Erben auf Nachfrage der MZ. Es sei richtig gewesen, mit der Linken zusammenzugehen, unter vergleichbaren Bedingungen würde er sich auch künftig dafür einsetzen.

Das sah auch Linken-Kreisvorsitzender Reinhard Weber so. „Manuela Hartung hat einen sehr guten Wahlkampf geleistet,“ den seine Partei nach Kräften unterstützt habe. Auch er sehe in dem Experiment eine Zukunft. Götz Ulrich gratuliere er zum Sieg.

Der scheidende Landrat Harri Reiche (parteilos) hielt sich mit Bewertungen zurück. Es sei ein fairer Wahlkampf gewesen, der ein Ergebnis gebracht habe, mit „dem ich gut leben kann“. Neutral kommentieren wollte den Wahlausgang auch das prominente CDU-Kreisverbandsmitglied Thomas Pleye. Der Präsident des Landesverwaltungsamtes sagte, es sei keine Überraschung gewesen. „Ich gehe davon aus, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Wahlsieger und meiner Behörde geben wird.“

Die unterlegene Kontrahentin: Manuela Hartung (SPD/Linke)
Die unterlegene Kontrahentin: Manuela Hartung (SPD/Linke)
Peter Lisker Lizenz