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Steigende Energiepreise Stadtwerke erhöhen Tarife: Gas und Strom wird ab Januar für Weißenfelser teurer

Stadtwerke kündigen höhere Tarife an. Wasserpreise bleiben stabil.

Von Alexander Kempf 17.11.2021, 16:30
Die Energiepreise auf dem Markt, besonders für Strom und Gas, sind gestiegen.
Die Energiepreise auf dem Markt, besonders für Strom und Gas, sind gestiegen. Catherine Waibel/dpa-tmn

Weissenfels/MZ - Überraschend kommt die Nachricht für viele Weißenfelser nicht. Zum Januar kommenden Jahres werden auch die örtlichen Stadtwerke auf die zuletzt weltweit gestiegenen Energiekosten reagieren. „Die Strom- und Gaspreise werden ab 1. Januar 2022 in allen Tarifen angehoben“, kündigte der Versorger am Dienstag an. Die Mehrkosten würden je nach Tarif und Höhe des Gesamtjahresverbrauchs unterschiedlich ausfallen.

Stadtwerke erhöhen Tarife: Gas und Strom wird ab Januar für Weißenfelser teurer:

Die Haushalte in Weißenfels dürfte in erster Linie interessieren, wie stark sich die Preisanpassungen künftig im Geldbeutel auswirken. Die Stadtwerke rechnen dies an zwei Beispielen vor. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 2.000 Kilowattstunden kam bisher im Tarif „SWW Strom Online“ auf Kosten in Höhe von etwa 52 Euro monatlich. Ab 2022 erhöhen sich die monatlichen Kosten um etwa sechs Euro auf dann 58 Euro. Das entspreche einer Steigerung von elf Prozent.

Noch deutlicher steigt die Belastung beim Gas. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresgasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zahlte im Tarif „SWW Gas Online“ bislang etwa 111 Euro monatlich. Ab 2022 erhöhen sich die monatlichen Kosten um etwa 18 Euro auf 129 Euro. Das entspreche einer Steigerung von 16 Prozent.

Stadtwerke wollen Preisstabilität gewährleisten und möglichst attraktive Konditionen weitergeben

Nach Darstellung der Stadtwerke seien die eigenen Tarife seit dem Jahr 2017 nahezu unverändert geblieben. Dass es nun zu flächendeckenden Preiserhöhungen auf dem Energiemarkt komme, habe viele globale Ursachen. Ob der gewachsene Energiebedarf in den USA oder China im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs, eine Dürre in Brasilien, Erdgas-Förderprobleme in der Nordsee oder weniger Windenergie in der ersten Jahreshälfte in Deutschland - viele Faktoren beeinflussen die Preisbildung, erklärt Stadtwerke-Chef Lars Meinhardt.

Mit einer möglichst weitsichtige Einkaufspolitik würden die Stadtwerke auch weiterhin versuchen, Preisstabilität zu gewährleisten und möglichst attraktive Konditionen an die Kunden weitergeben zu können. „Das aktuelle Marktgeschehen und die politischen Entwicklungen werden uns dabei vor Herausforderungen stellen, die es so in der jüngeren Vergangenheit noch nicht gab“, räumt der Stadtwerke-Chef ein. Denn Einkaufspreise für Gas, aber auch Strom, hätten sich zuletzt vervielfacht.

Trotz steigenden Energiepreisen: sichere Versorgung aller Kunden habe oberste Priorität

Wichtig ist Lars Meinhardt aufzuzeigen, dass der eigene Spielraum des Unternehmens bei der Preisgestaltung relativ begrenzt ist. „Der Löwenanteil, etwa 75 Prozent, des Tarifpreises ist von Energieversorgern wie den Stadtwerken Weißenfels nicht beeinflussbar. Dabei handelt es sich um Abgaben, Entgelte und Steuern“, schlüsselt er auf.

Ungeachtet aktueller Turbulenzen am Energiemarkt und sogar vereinzelten Insolvenzen von Energieversorgern stünden die Stadtwerke zur Erfüllung aller Versorgungsverträge. Eine sichere Versorgung aller Kunden habe weiter oberste Priorität. Aber auch die Förderung von Sport, Kultur und Sozialem werde künftig nicht leiden. „Wir sind uns unserer Rolle als Förderer des vielfältigen Engagements in unserer Stadt und ihren Ortsteilen bewusst und werden diese Rolle ausfüllen“, so Lars Meinhardt.