Stadt soll Wickeltisch für Babys im Zentrum einrichten
WEISSENFELS/MZ. - Seine Fraktion hatte einen solchen Antrag gestellt, der in der vergangenen Sitzung des Sozialaus-
schusses des Stadtrates diskutiert wurde.
Vorgestellt wurde ein Klapp-Wickeltisch aus Holz mit einer Kunststoff-Auflage, der mit zwei Fächern locker Platz für Windeln, Reinigungstücher und andere Pflegeutensilien bietet. Bei Ursula Schwalbe (CDU-Fraktion) stieß eine solche Anschaffung der Stadt auf viel Skepsis. Sie fand das Modell unhygienisch und fragte, wer für die regelmäßige Reinigung und deren Kosten zuständig sei. Fraktionskollegin Christina Später wollte wissen, ob es Erfahrungen mit so einem Wickeltisch in anderen Städten gebe und ob überhaupt Bedarf in Weißenfels vorhanden sei. Der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes der Stadt, Maik Trauer, bejahte das.
Während der Abstimmung votierten die Ausschussmitglieder bei einer Stimmenthaltung für eine solche Investition in Höhe von rund 500 Euro. Maik Trauer informierte, dass eine Überprüfung der Sanitärräume im Rathaus ergeben habe, dass der Einbau eines Babywickeltisches aus Platzgründen nicht möglich sei. "Die anderen Sanitärräume der Verwaltung im Rathaus-Umfeld bieten ebenfalls keine Möglichkeit", bedauerte Trauer. Er regte aus Sicht der Verwaltung an, einen solchen Service in der öffentlichen Toilettenanlage am Markt einzurichten. Diese Anregung lehnten die Mitglieder des Ausschusses ab. Zurzeit führt Citymanager Roland Kähler Gespräche mit Gastwirten der Innenstadt. Der Chef des Hotels "Jägerhof" bot an, einen Wickeltisch im Damen-Sanitärbereich zu installieren. Carmen Wolf, die Betreiberin des Cafés "Centra" am Markt, zeigte sich ebenso moderat und signalisierte Unterstützung.
"Das klingt gut, denn eine solche Möglichkeit fehlt in der Stadt", sagte Nadja Laue während einer Umfrage am Montag im Weißenfelser Zentrum. Die 27-jährige Mutter war mit ihrer zehn Monate alten Tochter Luise auf dem Boulevard unterwegs. "Wenn ich meinem Baby dringend die Windeln wechseln muss, mache ich das in einer überdachten Passage an der Jüdenstraße. Die Apotheker in dieser Straße, Ulrich Rothe und Ulrich-Michael Gebhardt, erklärten, dass ihnen aus Platzmangel und wegen hygienischer Richtlinien die Hände gebunden seien. Die Fillialleiterin des Müller-Drogerie-Kaufhauses, Cornelia Welzel, gab eine ähnliche Auskunft.