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Spezialitätengeschäft in Weißenfels Spezialitätengeschäft in Weißenfels: Einkaufen auf Russisch

Von Klaus-Dieter Kunick 29.05.2016, 10:00
Olga Knaub liebt ihren Laden - hier bietet sie Konfekt an.
Olga Knaub liebt ihren Laden - hier bietet sie Konfekt an. Peter Lisker

Weißenfels - „Ich liebe meinen Laden. Es war richtig, den Weg zu gehen“, sagt Olga Knaub, die in diesen Tagen auf das zehnjährige Bestehen ihres Geschäftes in der Leipziger Straße in Weißenfels blickt. Und in dem wird viel Russisch gesprochen, „aber nicht nur, es kommen auch sehr viele Deutsche“, sagt die 43-Jährige. Doch es sei nicht einfach, wirtschaftlich zu überleben, räumt sie ein.

Im „Internationalen Magazin“, so der Name, bietet sie unter anderem Lebensmittel an, aber auch Souvenirs. Ganz hoch im Kurs stehen Pelmenis. „Am Silvesterabend des Vorjahres kamen viele Kunden, die zu Hause einen russischen Abend erleben wollten“, erinnert sie sich. Mit eben diesen Pelmenis, echt russischem Wodka und selbstverständlich fehlte auch der russische Kaviar nicht sowie das beliebte Konfekt.

„Es hat mir Spaß gemacht, den Kunden verschiedene Rezepte mit auf den Weg zu geben“, berichtet Olga Knaub, die mit ihrer Familie, zu der unter anderem drei Kinder gehören, vor über 20 Jahren aus Kasachstan nach Deutschland übersiedelte. Sich ausgerechnet mit einem solchen Laden selbstständig zu machen, habe sie sich bei Freunden in Leipzig abgeschaut. Der Großteil der Waren komme aus Russland, erzählt die Weißenfelserin. Denn die Kunden würden gezielt nachfragen, ob die Erzeugnisse tatsächlich von dort kommen.

Fischdosen, Konfekt und Pelmeni

Die russische Wurst stelle ein Unternehmer in Baden-Baden her, der ebenfalls aus Kasachstan komme. Gibt es Unterschiede, was Deutsche und was Russen kaufen? „Klar, die gibt es“, erklärt sie. Bei den Einheimischen seien unter anderem Fischdosen beliebt sowie das Konfekt und der Wodka. Russen mögen wiederum mehr Wurst, Käse und Tee. Doch die Geschäftsfrau verhehlt auch nicht, dass die umfangreichen Bauarbeiten in ihrem Geschäftsumfeld in der Vergangenheit ihr das Leben sehr schwer gemacht hätten. Auch die Verlegung des Busbahnhofes habe sich negativ auf das Geschäft ausgewirkt.

Doch entmutigen lasse sie sich nicht. Schließlich habe sie vor, auch noch das 20-jährige Bestehen ihres Ladens zu feiern. In dem kaufen übrigens mehr Frauen ein. Wenn das den Ehemännern „übertragen“ wird, würden die nur stur auf den Zettel schauen, den ihnen ihre Liebste mit auf den Weg gegeben habe. An den halten sie sich unbedingt, mehr holen sie nicht, lächelt die Geschäftsfrau.

Am 30. Mai gibt es zehn Prozent Rabatt auf alle Lebensmittel. Und am 3. Juni bietet Olga Knaub eine Verkostung an, unter anderem Pelmeni. (mz)