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"Silly"-Überraschung passé "Silly"-Überraschung passé: Nach Absage wegen Corona: Ist das die Alternative fürs Schlossfest in Weißenfels?

Von Andreas Richter 20.04.2020, 11:58
Beim Schlossfest ist immer etwas los. Hier stellen Umzugsteilnehmer bei einem früheren Fest die „Bierkrieger“ aus dem Mittelalter dar.
Beim Schlossfest ist immer etwas los. Hier stellen Umzugsteilnehmer bei einem früheren Fest die „Bierkrieger“ aus dem Mittelalter dar. PETER LISKER

Weissenfels - Große Enttäuschung in Weißenfels: Die Stadt hat am Freitag wegen der Corona-Pandemie das Ende August geplante Schlossfest abgesagt. Nach den von Bund und Ländern in dieser Woche verabschiedeten Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus sind Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten. Das Schlossfest sollte in diesem Jahr vom 27. bis 30. August stattfinden.

Absage wegen Corona: „Die Enttäuschung sitzt tief“

Das größte Volksfest der Stadt fällt damit zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten aus. „Wir hatten keine andere Wahl, mussten jetzt eine klare Entscheidung treffen“, sagte Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) am Freitag nach einer telefonischen Beratung mit den Fraktionsvorsitzenden des Weißenfelser Stadtrates.

Dabei war man bei der Stadt noch vor wenigen Tagen voller Hoffnung, die 30. Auflage des viertägigen Festes veranstalten zu können. Online hatte sogar der Vorverkauf für das Eröffnungskonzert mit dem Leipziger Symphonieorchester begonnen.

Nun also die Ernüchterung. „Die Enttäuschung sitzt tief“, sagte Robert Brückner, Leiter des städtischen Kulturamtes. Immerhin hatten er und sein Team in den vergangenen Monaten ein buntes Programm für die Jubiläumsausgabe auf die Beine gestellt.

Band Silly im Schlosshof als Überraschungs-Aufritt passé

Der noch „geheime“ Höhepunkt: Am Freitagabend sollte die Band Silly im Schlosshof auftreten. Schon im vergangenen Jahr wurde die Band gebucht, in diesen Tagen sollten die letzten Absprachen laufen. „Wir werden uns nun noch größere Mühe geben für das Schlossfest im Jahr 2021“, blickte Brückner schon wieder voraus. Mehr freie Zeit wird in diesem Sommer die Weißenfelserin Gudrun Schulze haben. Seit vielen Jahren zieht die 78-Jährige die Fäden bei der Organisation des Festumzuges am Sonntag.

„Ich bin nicht ganz überrascht von der Absage“, meinte sie am Freitag. Schade sei es vor allem, dass das Fest nun als beliebter Treffpunkt der Weißenfelser und ihrer Gäste wegfällt. Dabei habe es schon erste Ideen und Vorschläge für den Jubiläumsumzug gegeben. So vom Bismarckturmverein oder von Mitgliedern des Museumsfördervereins, die im Umzug Familie Händel darstellen wollten.

Stadt Schlossfest nun Stadtfest am Tag der deutschen Einheit?

Weil die Hoffnung zuletzt stirbt, hat man sich bei der Stadt nach der Absage schon Gedanken darüber gemacht, wie in diesem Jahr doch noch ein freudiger Höhepunkt für die Corona-geplagten Bürger auf die Beine gestellt werden kann. Die Idee: Ein Stadtfest zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober.

„Der Vorschlag ist nicht schlecht“, meinte Kulturamtsleiter Robert Brückner. Da am 3./4. Oktober das Streetfoodfestival im Zentrum geplant ist, müsste das jedoch alles gut koordiniert werden - vorausgesetzt natürlich, dass Veranstaltungen dieser Art bis dahin überhaupt wieder erlaubt sind. (mz)