Sicherheit auf Schulweg Sicherheit auf Schulweg: Nach Unfall eines Erstklässlers setzt Stadt auf Tempolimits

Weißenfels - In Weißenfels und den umliegenden Ortsteilen beginnt in den nächsten Tagen für 1.263 Grundschüler, darunter 326 Erstklässler, die Schule. Zumindest für einige der Kinder soll der Schulweg jetzt sicherer werden.
„Die städtische Straßenverkehrsbehörde hat in den umliegenden Straßen der Bergschule eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer angeordnet“, sagt Stadtsprecherin Katharina Vokoun. Betroffen sind Teile der Selauer Straße, der Zeitzer Straße sowie des Lassallewegs.
„Zum Glück hat das Kind nur leichte Verletzungen davongetragen.“
„Mitarbeiter der Stadtwirtschaft hängen Anfang dieser Woche entsprechende Verkehrsschilder auf, so dass die neuen 30er-Zonen zum Schulbeginn am 15. August 2019 bereits gültig sind. Das Ordnungsamt wird vor Ort regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchführen.“
Hintergrund ist ein Unfall, der sich im Juni ereignet hatte. „Ein Erstklässler war beim Überqueren der Selauer Straße von einem Lkw erfasst worden“, sagt Wolfhard Gelau, Schulleiter der Weißenfelser Bergschule. „Zum Glück hat das Kind nur leichte Verletzungen davongetragen.“
Für die Stadt Weißenfels war der Unfall ein Weckruf
Für die Stadt war der Unfall jedoch ein Weckruf. Schon in der Vergangenheit hatten Eltern immer wieder angemahnt, dass die verkehrsreiche Kreuzung zwischen Selauer und Zeitzer Straße sowie Lassalleweg zu schlecht einsehbar sei. Neben der Geschwindigkeitsbegrenzung prüft die Stadt jetzt auch die Einrichtung eines Fußgängerüberweges in der Selauer Straße. Vokoun: „Ein dafür benötigtes Verkehrsgutachten wurde bereits beauftragt und soll planmäßig im ersten Quartal 2020 den politischen Gremien vorgestellt werden.“
Um die Autofahrer gerade jetzt zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr zu animieren, werden zudem große Banner mit Hinweisen auf den kommenden Schulstart an verschiedenen Stellen der Stadt aufgehängt. Und auch Rainer Zimmermann, Vorsitzender der Verkehrswacht Hohenmölsen-Teuchern, mahnt zur Vorsicht beim Fahren - vor allem vor Schulen, an Kreuzungen und in Wohngebieten.
„Gerade für Erstklässler ist der Schulweg neu“
„Gerade für Erstklässler ist der Schulweg neu und man muss immer mit der Unaufmerksamkeit und Unerfahrenheit der Kinder rechnen“, so Zimmermann. Er erklärt, warum Kinder besonders gefährdet sind: „Bei jüngeren Verkehrsteilnehmern ist das räumliche Sehen noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb können sie Entfernungen zu herannahenden Autos schlechter einschätzen. Außerdem können sie hinter parkenden Autos nicht gesehen werden.“
Eltern rät Zimmermann zudem, den Schulweg mit ihren Kindern zu trainieren und auf Gefahrenstellen hinzuweisen. „Fährt man die Kinder mit dem Auto zur Schule, so sollte man versuchen, nicht direkt vor der Schule zu halten. Sonst wird das Verkehrsaufkommen dort zu hoch.“ Das wiederum erhöht die Gefahr von Unfällen. (mz)