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Schuljahresende Schuljahresende: Bunsenbrenner fasziniert

Von Petra Wozny 12.07.2013, 18:17
Wunder im Chemieprojekt: Es gibt auch grüne Flammen. Florian Janietz (li.) und Robin Horbus probierten es am Bunsenbrenner aus.
Wunder im Chemieprojekt: Es gibt auch grüne Flammen. Florian Janietz (li.) und Robin Horbus probierten es am Bunsenbrenner aus. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - Seit Anfang der Woche konnten sich die Schüler des Agricolagymnasiums in mehr als 20 verschiedenen Projekten ausprobieren. Schüler zweier sechster Klassen versuchten sich unter Anleitung der Chemielehrerinnen Kerstin Dierichen und Iris Schellenberg am Bunsenbrenner. „Chemie gibt es ja erst in der siebenten Klasse. Darum wollten wir auf das neue Fach aufmerksam und etwas neugierig machen“, berichtet Dierichen. Das ist ihr gelungen, denn die Kinder waren begeistert, wie unterschiedlich Feuer auf bestimmte Chemikalien reagiert.

Erst Streichholz, dann Brenner

Dierichen ist Klassenleiterin einer sechsten Klasse und hatte nachgefragt, ob die Mädchen und Jungen nicht einmal Chemie-Luft schnuppern würden. Klar doch, sei die einhellige Meinung gewesen. Mit dem Anzünden eines Streichholzes habe das Experimentieren begonnen. Etwas holprig, schätzt die Pädagogin ein, was darauf schließen lässt, dass die Mädchen und Jungen zu Hause wahrscheinlich nicht an den Umgang mit dem Feuer gewöhnt werden. Dem Streichholz sei das Teelicht gefolgt. „So richtig spannend wurde es aber am Bunsenbrenner“, berichtet der zwölfjährige Luca Hänsel. „Als wir verschiedene Chemikalien reingehalten haben, färbte sich die Flamme unterschiedlich, mal gelb oder grün. Das war echt toll.“ „Das Chemieprojekt hat mir gefallen, jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem neuen Schulfach ab der siebenten Klasse“, unterstreicht Christin Hain. Innerhalb des Projektes waren die Sechstklässler für zwei Tage in Wolfsburg, was die Kulturstiftung Hohenmölsen sponserte. Dort besuchten die Schüler die Autostadt und die naturwissenschaftliche Schau „Phaeno“.

Nicht mit dem Bunsenbrenner, sondern mit Ton arbeiteten fast 20 Jugendliche im Kunstkabinett. Der Naumburger Künstler Thomas Schulz fertigte mit Schülern Köpfe aus Ton. Bevor sie jedoch von innen gebaucht und von außen geschlagen wurden - so beschreibt der Künstler den Fertigungsablauf - wurden geometrische Zeichnungen angefertigt. „Wie groß ist die Nase, wo sitzen die Ohren? Dies ist nicht einfach einzuordnen“, weiß der Künstler aus Erfahrung. Die Porträts in Originalgröße, darunter Teufel, Götter und ganz normale Menschen, können sich sehen lassen. „Wir werden die 21 Arbeiten zum Tag der offenen Schule präsentieren“, versichert Kunstlehrerin Carola Reinhardt.

Naturfreunde hat es in der Projektwoche ins Grüne gezogen. Mit Andreas Meißner fuhren sie nicht nur an den Mondsee, sondern auch zum Geiseltalsee in den Nachbarkreis. Dort spürten sie Tiere auf und begutachteten Pflanzen in der Bergbaufolgelandschaft. Zudem besuchten sie das Naturkundemuseum von Chemnitz.

Von Paris bis zum Mondsee

Insgesamt nahmen 439 Schüler an den Projekten teil. Nicht alle waren dabei im Schulgebäude, resümiert Schulkoordinatorin Antje Rahm. 64 Gymnasiasten weilten in Paris, zehn am Mondsee, 27 erkundeten in Groß-Jena andere Länder, andere Sitten, 20 weilten in Polen und weitere 26 besuchten in Dresden ein Aktivcamp. Nun sind alle in den wohlverdienten Ferien.

Keramiker Thomas Schulz hilft beim Gestalten von Köpfen aus Ton.
Keramiker Thomas Schulz hilft beim Gestalten von Köpfen aus Ton.
Peter Lisker Lizenz