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Schlangestehen bei Fuchs und Wiesel

Von Bärbel Schmuck 04.09.2005, 16:24

Weißenfels/MZ. - "Die Hundestaffel lassen wir weg", flachst Rentner Quarg. Denn der Bigband-Fan interessiert sich besonders für die Platzkonzerte des Luftwaffenmusikkorps 4, während sich seine Frau schon auf die Erbsensuppe freut.

"Bei so einem großen Volksfest muss man einfach dabei sein", meint Annett Theile gutgelaunt, die mit ihrem Mann Ingolf und den vierjährigen Zwillingen Hanna und Pauline aus Wengelsdorf gekommen ist. "Besonders für die Kinder wird eine Menge geboten", so hat sich die 32-Jährige schon zuvor informiert. So wie die junge Familie holen sich Besucher aller Generationen Auskünfte bei den Soldaten Dirk Albrecht und Kai Knöfel, die Programmhefte verteilen und viele Fragen beantworten.

Dicht umlagert ist im Sanitätsübungszentrum der Transportpanzer "Fuchs". "Er befördert Verwundete und hat eine komplette Notarztausstattung", kennt sich Sebastian Rauch aus. Der Elfjährige, der schon vor zwei Jahren mit seinem Vater Wolfgang Rauch beim Tag der offenen Tür zu Gast war, ist fasziniert von der Technik und klettert abwechselnd mit seinem Schulfreund Kenneth Münzer aus Leißling in den Panzer. "Wenn ich groß bin, will ich unbedingt zur Bundeswehr", beteuert Sebastian.

Als weiterer Besuchermagnet erweist sich schon am Morgen die Fahrzeugschau. Das Schlangestehen vor dem "Wiesel" - einem Transportfahrzeug für Verwundete - macht Roland Wehr nichts aus. Der 57-jährige Merseburger schwelgt im angeregten Gespräch mit seinem Schwager Bernd Fuchs (54) in Erinnerungen. "Ich habe hier von 1966 bis 1969 in Weißenfels gedient", sagt der Klempnermeister. "Von einem Tag der offenen Tür bei der Fahne hätten wir damals nicht zu träumen gewagt", schmunzelt Wehr. Auch Marta Brauer blickt zurück in ferne Zeiten. "Ich habe in der Kaserne mein ganzes Berufsleben verbracht - 45 Jahre als Reinigungskraft", erzählt die 91-jährige Seniorin, die heute im Servitas-Zentrum auf dem Weißenfelser Kugelberg lebt und mit Heimbewohnern sowie Altenpflegern das Fest besucht. André Heerdegen (27), der in seiner Heimatstadt bis vor zwei Jahren seinen Wehrdienst leistete, will "Kameraden treffen". Und der siebenjährige Max Kaiser aus Zerbst besucht zusammen mit seiner Mutter Manuela seinen Vater, Hauptfeldwebel Dirk Kaiser. "Die Fahrt mit meinem Vati in einem richtigen Panzer war für mich einmalig und ganz toll", zeigt sich der Junge begeistert.