Schauspieler und Kabarettist Schauspieler und Kabarettist: Weißenfelser dreht seinen ersten Kinofilm

Weißenfels - Wenn kurz vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls im kommenden Herbst der Film „Zwischen uns die Mauer“ in die bundesweiten Kinos kommt, dann wird auch ein Weißenfelser auf der Leinwand zu erleben sein: der Kabarettist und Schauspieler Marco Schiedt.
Vor einigen Tagen ist der 55-Jährige von den Dreharbeiten für seine Nebenrolle zurückgekehrt. Gedreht wurde an vier verschiedenen Orten: In Breslau und Liegnitz in Polen sowie in Berlin im Amtsgericht Neukölln und in einer leerstehenden Villa in Holzminden. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Norbert Lechner erzählt in dem Film von einer großen unmöglichen Liebe im geteilten Deutschland des Jahres 1986.
„Zwischen uns die Mauer“: Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Katja Hildebrand
Der Streifen beruht auf dem gleichnamigen Roman von Katja Hildebrand, basierend auf einer wahren Geschichte. „Ich spiele den Hauptmann Nowak von der Kriminalpolizei“, verrät Marco Schiedt. In dieser Rolle verhaftet und verhört er Anna und Philipp, die Hauptakteure der Geschichte, verkörpert von den Schauspielern Lea Freund und Tim Bülow.
„Das war mein erster Kinofilm und damit eine ganz neue Erfahrung“, sagt Schiedt. Als sächselnder Weißenfelser mit seiner tiefen Stimme sollte er in dem Film möglichst authentisch rüberkommen. Über ein Casting in Berlin hatte Schiedt die Rolle in dem Streifen erhalten. „Die Dreharbeiten mit dem jungen Team waren eine spannende Sache. Das war mal eine ganz andere Schublade als Kabarett“, blickt Schiedt zurück.
Schauspieler aus Weißenfels: So ein Drehtag für einen Kinofilm ist lang
Und spätestens jetzt weiß er: So ein Drehtag für einen Kinofilm ist lang und mit zähen Stunden des Wartens verbunden. „Doch dann musst du irgendwann auf den Punkt fit sein“, sagt der 55-Jährige, der auch schon mal in einer Folge der TV-Vorabendserie „In aller Freundschaft“ mitgespielt hat.
Dabei ist der Weißenfelser schon seit Jahrzehnten auf den verschiedensten Bühnen dieser Welt zu Hause. Nach seiner 1989 beendeten Ausbildung an der Theaterhochschule in Leipzig war Marco Schiedt bis 1998 am Theater in Erfurt engagiert. 13 Jahre lang hat der Weißenfelser beim Kabarett „Leipziger Pfeffermühle“ seine Handschrift hinterlassen. 2003 startete er sein erstes Soloprogramm unter dem Titel „So ein Schiedt“. Auch den Indianer kann der Weißenfelser geben. So war er zwischen 1998 und 2002 als Rothaut auf der Felsenbühne im sächsischen Rathen zu erleben.
Für Lacher sorgt Schiedt seit 2012 als Mitglied des Geraer Kabaretts „Fettnäppchen“
Gut zehn Jahre später kehrte er zu Karl May zurück und schlüpfte in die humoristische Rolle des Sam Hawkens in dem Stück „Der Ölprinz“ beim Karl-May-Festival in Elspe im Sauerland. Mit seinem sächsischen Dialekt brachte er das Publikum auf besondere Weise zum Lachen.
Für Lacher sorgt Schiedt schließlich seit 2012 als Mitglied des Geraer Kabaretts „Fettnäppchen“. „Seit März bin ich mit meiner Kollegin Gisa Jürke mit einem neuen Programm unterwegs“, erzählt Marco Schiedt. Der Titel: „Baby, du schaffst mich!“. „Damit bedienen wir wohl alle Klischees rund um die Ehe“, macht Schiedt neugierig. Seit Jahren ist der Weißenfelser auch Stammgast in der Gaststätte „Koch’s Garten“ in Goseck. Freunde der scharfzüngigen Satire können sich jetzt schon auf den 20. September, den nächsten Termin in Goseck, freuen. (mz)