Riesenjubel im neuen Innenhof
WEISSENFELS/DROYSSIG/MZ. - Aus Sicht der deutschen Fußballfans nimmt die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika endlich Fahrt auf. Waren die Kneipen, Pubs und die Plätze vor anderen Leinwänden an den ersten beiden Tagen noch recht spärlich zu den Live-Übertragungen besucht, ging die Post am Sonntagabend ab. Deutschland gegen Australien - 4:0 am Ende.
Kurz vor 20.30 Uhr hatte sich der schmucke neue Innenhof am Restaurant Bella Mia in der Weißenfelser Burgstraße gut gefüllt. Ein Hauch von den heimischen WM-Tagen 2006 wehte hindurch - Deutschlandtrikots waren in, schwarz-rot-goldene Streifen zierten manche Wange, Fahnen wurden geschwenkt. Und die unvermeidliche Vuvuzela holte südafrikanisches Flair unters Leinwanddach. Steffen Schoppe hatte sie mitgebracht und auch noch die ganze Familie: Frau Corina Maiwald und Tochter Tina mit ihrem Freund Mike Säuberlich. Die beiden jungen Leute waren aus München angereist, wohin es sie der Ausbildung und der Arbeit wegen gezogen hat. "Bei der Fußball-Weltmeisterschaft gehe ich gern zum Public Viewing", sagte Steffen Schoppe, den es sonst aber auch zu den Spielen des 1. FC Weißenfels zieht. Angesichts dessen Abstieg kam ein wenig Wehmut auf. Doch der verflog nach acht Minuten des Spiels, als das 1:0 für die deutsche Mannschaft gefallen war.
Mit den Besuchern freute sich die Mannschaft vom Bella Mia, weil der neue Hof gut angenommen wurde. "Den haben wir zum ersten Mal bei der Kneipennacht genutzt", erzählte Kellnerin Julia Pfau. Erst vor wenigen Tagen kam das Leinwanddach darüber. Beste Voraussetzungen für die nächsten Spiele.
Rund 150 Menschen hatten sich in der Droyßiger Schlosskirche versammelt. Veranstalter Ralf Kannegießer, der zugleich Küchenchef der Schlossgaststätte ist, hatte sich einiges einfallen lassen, bot Kängurupfanne mit Salsa und Fladenbrot an. Vielen ging es sicher wie Daniel Klügl aus Bornitz. Der wollte bei diesem Spiel nicht alleine zu Hause vorm Fernseher hocken. "In der Gemeinschaft kommt viel mehr Stimmung auf", sagte der junge Mann. Diese Erfahrung habe er schon bei der letzten Fußball-WM gemacht. Und er hatte auch diesmal Recht.
Auch wenn mancher, vielleicht aus Zweckpessimismus, noch andere Nationen als Kandidaten auf den WM-Thron nennt; von Deutschland wird nach Platz zwei 2002 und Platz drei 2006 allerhand erwartet.
Im Bella Mia in Weißenfels jedenfalls war man eins mit dem deutschen Team. Da wurden nicht nur die vier Tore beklatscht, da gab es spontanen Beifall für die Leistung von Klose, Özil und Podolski, als sie ausgewechselt wurden. Das war ein Auftakt nach Maß, darin waren sich am Schluss alle einig.