Revierchef wechselt in das Innenministerium
WEISSENFELS/MZ. - Am Donenrstag gibt es an der Spitze des Polizeirevieres Burgenlandkreis und des Autobahnpolizeirevieres Weißenfels einen großen Führungswechsel. Der bisherige Revierchef im Kreis, Ralf Klingler, folgt einer Abordnung ins Magdeburger Innenministerium. Seinen Job übernimmt vorerst Mario Schwan, der bisher die Autobahnpolizei leitete. An seine Stelle tritt Frank Michler vom Revierkommissariat Halle-Nord.
"Ich hätte gerne noch zwei oder drei Jahre im Burgenlandkreis gearbeitet", sagte Klingler vor seinem Abschied im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung. Immerhin hat er ja nach der generellen Umorganisation der Polizei zum 1. Januar 2008 im Land gerade die Phase der Neustrukturierung im Burgenlandkreis abgeschlossen. Aber es habe sich jetzt die Gelegenheit geboten, noch einmal einen anderen Weg zu beschreiten, erklärte der 52-Jährige. In Magdeburg wird er Referent im Referat polizeilicher Einsatz und Verkehr.
Dort obliegen ihm solche Tätigkeiten wie die landesweite Koordinierung von Polizeieinsätzen beispielsweise im Zusammenhang mit Fußballspielen oder für das Public Viewing während der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft. Gleichzeitig werde er auch zuständig sein für die Zusammenarbeit mit Bundespolizei und den Polizeikräften anderer Bundesländer, erklärte der in Halle wohnende Polizist. "Außerdem werde ich an der Vorbereitung politischer Entscheidungen beteiligt sein und ich vertrete das Land im Deutschen Polizeisport-Kuratorium", sagte Klingler. In dieser Eigenschaft führt ihn Donnerstag seine erste Dienstreise in neuer Position zu Beratungen nach Hamburg.
Läuft alles wie geplant, dann könnte der jetzigen Abordnung zum 1. November dieses Jahres die eigentliche Versetzung folgen. Das wäre dann auch der Zeitpunkt, zu dem die Leitung in den beiden Revieren wieder offiziell besetzt wird.
Gut zwei Jahre hat Klingler an der Spitze des Polizeirevieres Burgenlandkreis gestanden, nämlich seit dessen Bildung am 1. Januar 2008. Er werde diese Tätigkeit vermissen. "Ich habe in der Zeit viele gute Partner gehabt", sagte er und bezieht das auf die Kommunalpolitik ebenso wie auf die Wirtschaft oder Vereine. Und er schwört auf das gute Verhältnis und die Leistungsbereitschaft der 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Revieres.
Zur Bilanz, die Klingler für die Zeit als Polizeichef im Burgenlandkreis zieht, gehören Höhen wie Tiefen. Als wichtigen Erfolg bezeichnet er unter anderem, dass es der Polizei 2008 gelungen ist, die beunruhigende Brandserie in Langendorf bei Weißenfels aufzuklären. Dagegen wurmt ihn, dass man im Fall des toten Babys von Zeitz im selben Jahr zu keinem Ermittlungserfolg gekommen ist, "obwohl wir alles getan haben, was möglich war." Den Fall verliere man zwar nicht aus den Augen, aber es könne wohl nur noch ein Zufall helfen.
"Ein ständiges Betätigungsfeld für die Polizei scheint wohl auch die Drogenkriminalität mit dem Schwerpunkt in Weißenfels zu sein", erklärte Klingler. Man habe zwar einerseits viele derartige Straftaten aufklären, das Problem aber nicht zurückdrängen können. Er verstehe daher auch den Unmut in der Bevölkerung, weil das Image der Stadt darunter leide.
Andererseits sei die Polizei auch nicht in der Lage, bestimmte Probleme zu lösen. Dabei blickt Klingler vor allem auf die seines Erachtens überzogenen Forderungen beim Schutz von Gewerbegebieten und Unternehmen. "So wie jeder zu Hause Vorkehrungen für die Sicherheit treffen muss, müssen das auch Unternehmen", argumentiert Klingler und fordert von ihnen mehr Engagement für den passiven Schutz ihrer Firmen.