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Rettungsdienst im Burgenlandkreis Rettungsdienst im Burgenlandkreis: Weißenfelser Retter wollen bei Maltesern anheuern

Von Jan Iven und Jana Kainz 23.03.2018, 07:00
Rettungsassistent Dirk Beyer probiert schon mal die neue Uniform an, die Steven Anger von den Maltesern zur Verfügung stellt.
Rettungsassistent Dirk Beyer probiert schon mal die neue Uniform an, die Steven Anger von den Maltesern zur Verfügung stellt. Peters Lisker

Weißenfels - Der Malteser Rettungsdienst kann in Weißenfels offenbar auf die meisten Mitarbeiter des insolventen Vorgängers zurückgreifen. „Wir haben allen Rettungssanitäter des bisherigen Anbieters einen Vertrag angeboten und das Interesse ist sehr groß“, sagte Mario Großmann, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer der Malteser.

Zwei Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiter der insolventen DRK-Rettungsdienst Burgenland gGmbH im Hotel Jägerhof seien demnach gut besucht gewesen. „Vor allem am Mittwochabend haben die Stühle kaum gereicht“, sagte Mario Großmann. Die Malteser werden den Rettungsdienst in Weißenfels ab April übernehmen.

Rettungsdienst im Burgenlandkreis: Vertreter der Hilfsorganisation Einzelgespräche mit den Sanitätern

Derzeit führen die Vertreter der Hilfsorganisation Einzelgespräche mit den Sanitätern. „Ich gehe davon aus, dass 90 Prozent unserer Kollegen beim neuen Arbeitgeber weitermachen werden“, sagte Dirk Beyer, Rettungsassistent beim DRK und organisatorischer Leiter beim Hilfsdienst. Denn: „Der Vertrag der Malteser bedeutet für uns keine Einbußen. Und bei der Altersversorgung werden wir sogar besser gestellt.“

Nach allem, was die Malteser bisher vorgestellt haben, seien die Arbeitszeiten sozialverträglicher und familienfreundlicher als beim insolventen Rettungsdienst Burgenland.

Rettungssanitäter: Unsicherheit der vergangenen Wochen hat ziemlich an den Nerven gezerrt

Der Weißenfelser Rettungssanitäter Dirk Beyer ist nach der Informationsveranstaltung der Malteser daher erleichtert. „Die Unsicherheit der vergangenen Wochen hat ziemlich an den Nerven gezerrt und uns viele schlaflose Nächte bereitet“, sagte Beyer, der bereits seinen Vertrag von den Maltesern erhalten hat und ihn nun unterschreiben möchte. Viele Kollegen, ist er überzeugt, werden es ihm gleichtun.

Auch bei den Maltesern ist man froh, möglichst viele Weißenfelser Rettungssanitäter halten zu  können. „Natürlich gibt es immer Mitarbeiter, die mit ihrer Hilfsorganisation verwachsen sind. Aber wir möchten, dass es weitergeht“, sagte Malteser-Bezirksgeschäftsführer Mario Großmann. Zur Not wäre man sogar darauf vorbereitet gewesen, Mitarbeiter aus anderen Bundesländern nach Weißenfels zu holen. Das wird nun aber vermutlich nicht notwendig sein. „Das wäre auch keine gute Lösung gewesen, wenn in Weißenfels gleichzeitig Leute entlassen werden“, sagte Mario Großmann.

Malteser wollen in Weißenfels 55 Mitarbeiter beschäftigen

Die Malteser wollen den Rettungsdienst in Weißenfels an einem neuen Standort in der ehemaligen Eisenbahnerschule in der Neustadt aufnehmen und 55 Mitarbeiter beschäftigen. „Da unser Vorgänger nicht genügend Personal hatte, werden wir auch Neueinstellungen vornehmen müssen“, so Mario Großmann. Allerdings wollen sich die Malteser nicht um die Naumburger Sanitäter des insolventen Rettungsdienstes bemühen. „Wir wollen keine Schieflage in Naumburg verursachen“, sagte Großmann.

In Naumburg hat sich die Situation unterdessen zugespitzt. Dort soll die Johanniter-Unfall-Hilfe ab April den Rettungsdienst von der insolventen gGmbH übernehmen. Doch eine Informationsveranstaltung der Johanniter hatten die 30 DRK-Mitarbeiter vorzeitig und geschlossen verlassen. So sollen die Rettungskräfte empört über die Konditionen des neuen Arbeitgebers gewesen sein. Knackpunkt ist offenbar, dass höchstens fünf Jahre Berufserfahrung bei den Gehältern berücksichtigen werden. Für langjährige Mitarbeiter könnten Einbußen in Höhe von mehreren Hundert Euro entstehen. Eine Lösung ist bisher nicht in Sicht. (mz)