Reihenhaus-Projekt Reihenhaus-Projekt: Niemand will in Weißenfels bauen

Weißenfels - Die Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW) will in diesem Jahr ein umfangreiches Paket zur Innensanierung von Wohnungen auflegen. Wie Geschäftsführerin Kathleen Schechowiak informierte, bereitet das Wohnungsunternehmen derzeit einen Antrag auf Fördermittel aus dem Programm des Landes Sachsen-Anhalt zur Modernisierung von Wohnraum vor.
Mit dem erhofften Fördergeld will die WVW innerhalb von voraussichtlich zwei Jahren 150 bis 200 Wohnungen sanieren.
WVW startet zweiten Anlauf für neue Reihenhaussiedlung
Doch wenn es um das Jahr 2017 geht, dann hofft die WVW-Chefin erst einmal darauf, dass es bei einem Neubauprojekt vorangeht. Noch bis Ende Januar läuft die zweite Ausschreibung für den Bau einer Reihenhaussiedlung.
Eigentlich sollten die ersten zwölf Reihenhäuser in dem Gebiet zwischen Damaschke- und Seumestraße bereits im vergangenen Jahr errichtet werden. Doch eine erste bundesweite Ausschreibung blieb ohne Erfolg.
Bislang noch kein Angebot von Baufirmen
Nun also der zweite Anlauf. Bislang gab es auch diesmal zwar einige telefonische Anfragen, jedoch kein konkretes Angebot. „Die Auftragsbücher der Baufirmen sind voll“, stellte Schechowiak fest. Dabei habe die WVW als Investor und Grundstückseigentümer alles für die Planung und Vorbereitung des Vorhabens getan.
Wollte man anfangs die Aufträge für Erschließung und Hochbau in einer Hand halten, so können diese Leistungen laut der aktuellen Ausschreibung auch getrennt vergeben werden. Jetzt im Winter hat die WVW auf dem potenziellen Baufeld noch einmal einen Pflegeschnitt der Bäume veranlasst. Und schließlich kann man sich mittlerweile sogar anhand eines Modells anschauen, wie die neue Wohnsiedlung einmal aussehen soll.
Keine Baufirma für Reihenhausprojekt: Warum die WVW an den Plänen festhält.
Das gesamte Vorhaben abzubrechen, kommt für Schechowiak nicht infrage. Zu viel wurde bereits in die jahrelange und einigermaßen komplizierte Planung der Wohnsiedlung investiert. Und zahlreiche Interessenten für einen Einzug in die Reihenhäuser gibt es bereits.
Da setzt die WVW-Chefin lieber auf das Prinzip Hoffnung und würde, wenn wirklich nötig, auch einen dritten Anlauf starten.
Bis zu 200 Wohnungen der WVW in Weißenfels sollen saniert werden
Zurück zur Sanierung. „Wir haben hier großen Nachholbedarf in allen Wohngebieten“, sagte die Chefin des kommunalen Wohnungsunternehmens.
Bäder, Fußböden und Türen seien ebenso sanierungsbedürftig wie die Elektrik. Letztere stamme in einigen Wohnungen noch aus der Mitte der 1950er Jahre.
Die Kosten für die Sanierung einer Wohnung bezifferte Schechowiak auf bis zu 12.000 Euro. Die Hälfte der Kosten könnte bei Bewilligung der Fördermittel vom Land übernommen werden, maximal jedoch 8.000 Euro pro Wohnung. Den Rest muss das Wohnungsunternehmen finanzieren. „Die Mittel stehen bereit“, versicherte die WVW-Chefin. Sollten sie auch, denn nach Genehmigung des Fördergeldes müssen die Mittel innerhalb von sechs Monaten genutzt werden.
Auch Mietminderungen helfen wenig gegen Leerstand
Rund 15 Prozent der vermietbaren Wohnungen der WVW stehen derzeit leer. Zählt man die unsanierten und damit unvermietbaren Altbauten hinzu, dann sind es etwa 20 Prozent.
Dabei erlebt das Weißenfelser Unternehmen eine Entwicklung wie viele andere Vermieter auch: Je höher die Wohnungen, umso schwerer sind sie zu vermieten. Da kann laut Schechowiak auch ein „Treppenbonus“, wie ihn etwa die WVW einräumt, das Problem nicht grundlegend lösen.
Immerhin: Für bestimmte Wohnungen in der fünften Etage wird in Gebäuden ohne Aufzug eine Mietermäßigung von monatlich 50 Euro angeboten.
Diese Wohnblöcke will die WVW kappen
Doch die Chefin weiß: Mittelfristig wird die WVW um die Kappung von Wohnblöcken nicht herum kommen. Dabei hat sie zunächst die Hardenbergstraße 17 und 18 im Blick. Die oberen beiden Etagen sind schon jetzt nur noch zum Teil belegt. Neu vermietet werden die Wohnungen nicht. Voraussichtlich in den Jahren 2018/19 sollen dann die oberen beiden Etagen zurückgebaut werden. (mz)