Rassegeflügel in Lobitzsch Rassegeflügel in Lobitzsch: Die Schau der Champions

Lobitzsch - Europameister, Europa-Champions und deutsche Meister befanden sich unter den Ausstellern bei der am Dienstagvormittag eröffneten Lobitzscher Rassegeflügel-Schau. Allesamt kamen sie vom veranstaltenden Verein aus Uichteritz.
So wie Rainer Jänicke (70). Der erfolgreiche Züchter war schon vor drei Jahren mit einer Kollektion von vier hell-gestorchten Wiener Tümmlern im französischen Metz erfolgreich. Und er bekennt: „Ich hatte mir dort was ausgerechnet.“ Allerdings dauerte es Wochen, ehe die Ergebnisse vorlagen, vielleicht auch, weil während der Schau die Pariser Anschläge stattfanden. „Ich hatte schon gar nicht mehr mit einer Nachricht gerechnet“, sagt der Senior, der sich seit über 25 Jahren auf die Tümmler spezialisiert hat. Der Züchter fügt an: „Wenn die Gesundheit mitspielt, würde ich gern in drei Jahren in Dänemark meinen Titel verteidigen.“
Drei Züchtergenerationen
Zwei weitere Titel gingen in Metz an die Zuchtgemeinschaft Geißler und einer an Gregor Steitmann, die außerdem Europa-Champions mit Einzeltieren wurden. Gregor Steitmann (31) züchtet dabei gemeinsam mit Vater Roald (60) und Großvater Siegfried (78) Altenburger Trommeltauben. Hier kommt die geballte Ladung dreier Züchtergenerationen zum Erfolg, wie der jüngere Steitmann bestätigt. Allerdings habe man den Titel der Zwerg-Wyandotten noch nicht schwarz auf weiß.
Der 31-Jährige begründet das so: „Die Tauben sind zuerst ausgezählt worden.“ Er ist sich aber sicher, dass die Titelvergabe für die Zwerg-Hühner nur Formsache sei, weil die Punktzahl für seine Kollektion um zehn Zähler über dem Minimum liege. Hier habe sich Zuchtleistung ausgezahlt. Auch Gregor Steitmann schaut schon drei Jahre voraus in Richtung Dänemark.
Während die „Steitmänner“ in Lobitzsch mit Tieren gut abgeschnitten haben, die schon in Frankreich erfolgreich waren, zeigen Geißlers diesmal nur eine Taube, eine Modeneser Schietti, die mit in Metz war. Und die kam mit 94 Punkten zwar auf ein „Sehr gut“, war damit aber laut Johannes Geißler nur Mittelmaß. Zudem wolle man die Tiere nicht zu sehr strapazieren und zeige sie maximal bei drei Ausstellungen.
Die Teilnahme am Championat habe er locker genommen, sich nicht groß was ausgerechnet, auch weil er mit dem Zuchtergebnis übers Jahr nicht zufrieden war. Als er dann vom Titel per E-Mail erfuhr, habe er das mit Freude zur Kenntnis genommen. Ein Grund zum Anstoßen sei es allemal gewesen, denn mit zwei Meisterehren und dem Europachampionat für ein Tier könne man zufrieden sein.
Deutscher Meistertitel 2009
Nach dem deutschen Meistertitel 2009 war es für Vater Gerd Geißler der bisher größte Erfolg. Er sagt: „Die Qualität wächst und die Konkurrenz wird immer größer.“ Und auch Horst Fischer, der Großvater von Johannes, freut sich. Er habe sich für solche Höhepunkte nie Zeit genommen, doch für die Jüngeren sei die Zucht heute auch mehr Entspannung.
Von Fischer hat Johannes Geißler vor drei Jahren den Vereinsvorsitz übernommen. Sein Vater Gerd Geißler hat hingegen vom Schwiegervater die Ausstellungsleitung „geerbt“. Die Schau hatte 100 Jahre immer an den Weihnachtsfeiertagen stattgefunden, doch seit 2013 sei man im Interesse der Vereinsmitglieder, die alles organisieren müssen, von dieser Tradition abgewichen.
Mit 1.120 Tieren könne man diesmal aber zufrieden sein, wobei hier die Werbeschauen für Modeneser und Zwerg-Wyandotten zur hohen Tierzahl beigetragen hätten. Denn wegen des 125. Jubiläums des Zorbauer Rassegeflügelzuchtvereins habe die Kreisschau diesmal dort stattgefunden. Im kommenden Jahr wird sie jedoch wieder im kleinen Dorf Lobitzsch durchgeführt. (mz)
