Rasche Hilfe für Krebspatienten Rasche Hilfe für Krebspatienten: Wie die Asklepios-Klinik die Vorsorge forcieren will

Weißenfels - Die Weißenfelser Asklepios-Klinik will noch offensiver auf die Möglichkeiten der Früherkennung von Darmkrebs aufmerksam machen. Wartezeiten für Vorsorgeuntersuchungen sollen deutlich verkürzt werden. Über eine Telefon-Hotline können jetzt Termine bei niedergelassenen Fachärzten für eine Darmspiegelung vereinbart werden.
„Wir streben an, dass Patienten innerhalb von ein bis zwei Wochen einen Termin zur Vorsorge erhalten, in dringenden Fällen schon in kürzester Zeit“, sagt Dr. Ralf Wilke, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Proktologie am Weißenfelser Krankenhaus. Gefährliche Wucherungen, die krebsgefährdet sind, können während der selben Untersuchung entfernt werden.
„Darmkrebs muss kein Schicksal sein“
Dabei arbeitet die Klinik mit den Internisten Dr. Thomas Schumann in Teuchern und Kerstin De Donder-Kittel in Weißenfels zusammen, die die Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Ergeben sich dabei Auffälligkeiten, erfolgt die weitere Behandlung im Darmzentrum der Klinik.
„Darmkrebs muss kein Schicksal sein“, sagt Wilke, der erst vor kurzem die Leitung der Klinik übernommen hat. Bislang würden die Möglichkeiten der Früherkennung jedoch noch von zu wenig Menschen in Anspruch genommen. Zahlen belegen Wilkes These: Dem Deutschen Ärzteblatt zufolge hätten in den ersten zehn Jahren nach Einführung der Vorsorge-Darmspiegelung nur etwa 20 bis 25 Prozent der Altersgruppe ab 55 Jahren die Möglichkeit der Vorsorge wirklich in Anspruch genommen.
Bei Patienten ab 50 Jahren erstatte die Krankenkasse die Kosten für die beste Vorsorgeuntersuchung
Dabei gehe man davon aus, dass bei früher Diagnose 90 Prozent aller Darmkrebspatienten geheilt werden können. Bei Patienten ab 50 Jahren erstatte die Krankenkasse die Kosten für die beste Vorsorgeuntersuchung, die Dickdarmspiegelung.
Als zweite Möglichkeit macht Wilke auf den kostenfreien Stuhltest aufmerksam, der zu Hause durchgeführt wird und erste Hinweise auf einen Darmtumor oder Polypen geben kann. Am Weißenfelser Krankenhaus gibt es bereits seit 2007 ein interdisziplinäres Darmzentrum. Seitdem seien bereits mehr als 900 Patienten mit Darmkrebs behandelt worden.
Wie wichtig rechtzeitige Vorsorge sein kann
Wie wichtig rechtzeitige Vorsorge sein kann, hat Klaus Rüdiger aus Naumburg am eigenen Beispiel erlebt. Vor drei Jahren hatte er sich bei seinem Teucherner Facharzt einer Darmspiegelung unterzogen. Es sollte sein Glück sein. An zwei Stellen wurden Tumore festgestellt, die glücklicherweise noch nicht gestreut hatten. Seitdem ist der Rentner regelmäßig im Darmzentrum in Behandlung. „Ein halbes Jahr weiter wäre es wohl zu spät gewesen“, so Rüdiger.
Und er kann nur allen raten, in Sachen Darmkrebsvorsorge nichts dem Zufall zu überlassen. Zumal, wie Chefarzt Wilke bestätigt, keine andere Krebsart bei rechtzeitiger Erkennung so wirkungsvoll verhütet werden kann wie Darmkrebs. „Der beste Patient ist der, der gar nicht erst operiert werden muss“, sagt der Chefarzt.
››Die Service-Hotline zur Terminvereinbarung für Darmspiegelung wochentags 8 bis 15 Uhr unter 03443/401966 (mz)