"Mietwohnung zum Zwecke der Prostitution" : Prostitution und Menschenhandel Weißenfels: SEK-Razzia in Wohnung in der Neustadt

Weißenfels - Ein 42-jähriger Mann ist wegen des Verdachts auf Menschenhandel, Freiheitsberaubung und illegalen Schusswaffenbesitz ins Visier der Weißenfelser Polizei geraten. Vor diesem Hintergrund hatten die Beamten sogar mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) eine Wohnung in der Lessingstraße in der Weißenfelser Neustadt gestürmt, wo sich der verdächtige Ungar aufhielt.

„Den Hinweis dafür bekamen wir von einer ausländischen Polizeidienststelle“, sagt Gesine Kerwien, Sprecherin im Weißenfelser Polizeirevier. „Der 42-Jährige leistete Widerstand und musste mit Handschellen fixiert werden“, so die Sprecherin weiter. Auch ein Anwohner berichtet vom Einsatz in der Nacht zum Samstag: „Wir wurden wach, weil mehrere Fahrzeuge anrückten. Schwarz uniformierte Einsatzkräfte haben die Wohnungen und Kellerräume durchsucht.“

Laut Kerwien haben sich die Verdachtsmomente bei der Razzia jedoch zunächst nicht bestätigt. „Wir haben keine Hinweise darauf, dass Menschen in dem Haus festgehalten werden, und auch keine Schusswaffen gefunden.“ Die Fahnder hätten lediglich eine geringe Menge Betäubungsmittel sichergestellt. Kerwien: „Die Ermittlungen dauern an.“

Bereits in der Vergangenheit war das Mehrfamilienhaus in der Nähe der Herderschule in die Schlagzeilen geraten, nachdem sich Anwohner dort über angebliche illegale Prostitution beschwert hatten. „Die Mietwohnung ist von wechselnden Damen zum Zwecke der Prostitution genutzt worden“, bestätigt Stadtsprecherin Katharina Vokoun. Das habe man per Verfügung untersagt. Vokoun: „Die Polizei teilte uns mit, dass bei der Razzia keine Hinweise auf Prostitution gefunden wurden.“ Man werde die Entwicklung aber weiter im Blick behalten. (mz)