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Pelipal lässt in Eisenberg die Bauteile produzieren

Von HEIKE RIEDEL 12.10.2009, 17:36

WEISSENFELS/MZ. - Anfang Oktober hat ein neuer Betrieb die Produktion am einstigen Standort von Eisenberger Wohnraummöbel aufgenommen, sagt der Generalbevollmächtigte der Gesellschafter der Pelipal-Gruppe, Paul Horstmann-Meyer.

Der Inhaber der Unternehmensgruppe Pelipal, Hans W. Peters, hat 2008 die Immobilie des insolventen Wohnraummöbelherstellers nebst Anlagen gekauft.

Nun hat sich dort ein neu gegründetes Unternehmen namens Möbelwerke Thüringen GmbH in die Immobilie eingemietet und die Produktion aufgenommen. Dafür wurden die ersten fünf erfahrenen Fachkräfte, von denen es im Eisenberger Raum genug gebe, eingestellt, heißt es aus dem Hause Pelipal, das seinen Stammsitz in Schlangen, Nordrhein-Westfalen, hat. Die neue Firma gehöre nicht zu dem Firmenverbund Pelipal, betont Paul Horstmann-Meyer, und werde auch nicht ausschließlich für diesen produzieren.

Bis zum Jahresende soll die Zahl der Beschäftigten in Eisenberg auf 15 steigen, wofür sich auch Personal des Weißenfelser Betriebes bewerben könne, so der Unternehmensführer. Im Klartext bedeutet das wohl, dass ein Teil der Weißenfelser Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz auf Dauer nur noch in Eisenberg sichern kann. Offensichtlich werden jetzt die Weichen gestellt für eine Verlagerung der Produktion nach Thüringen. Denn der Eisenberger Standort bietet mit rund 30 000 Quadratmeter Produktions- und Bürofläche gutes Wachstumspotenzial. Und dort habe er Ansprechpartner gefunden, die "unser Ansinnen, am Standort Arbeitsplätze zu schaffen und Investitionen möglichst effizient umzusetzen, unterstützen", so Horstmann-Meyer. In Weißenfels hat es in der Vergangenheit an dem sachsen-anhaltischen Standort immer wieder Klagen von den Bewohnern wegen Lärmbelästigung gegeben. Zudem sind der Entwicklung durch die Lage am Rande eines Wohngebietes Grenzen gesetzt.

"Die Endfertigung und Logistik bleiben in Weißenfels", versucht Ulrich Henning, Geschäftsführer in Weißenfels, die in seinem Betrieb und in der Stadt jetzt eingetretene Unruhe zu beherrschen. Es sei aktuell nicht daran gedacht, Produktion und Personal von Weißenfels nach Eisenberg zu verlegen, so Horstmann-Meyer. 120 Menschen sind derzeit in Weißenfels beschäftigt, 90 davon im produzierenden Bereich. Die Auftragslage sei sehr gut, in Eisenberg würde Zusätzliches produziert, auch Modelle von Schlangen und anderen Schwesterbetrieben. "Weißenfels wird nach heutigen Planungen mittelfristig ein Standort der Gruppe bleiben", allerdings werde sehr genau zu prüfen sein, ob in Ostdeutschland langfristig zwei Standorte aufrecht erhalten werden können, spricht Horstmann-Meyer deutlich aus.

2010 jedenfalls sieht er den Produktionsschwerpunkt für das Weißenfelser Badmöbelprogramm in Weißenfels. Dafür werde auch noch in Technik investiert. Bereits getätigte Investitionen von jährlich einer Million Euro, vor allem der Bau des hochmodernen Hochregallagers in Weißenfels, festigten nach seinen Worten den Standort an der Saale zunächst. F