1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Novalis in Weißenfels: Novalis in Weißenfels: Auf den Spuren eines Romantikers

EIL

Novalis in Weißenfels Novalis in Weißenfels: Auf den Spuren eines Romantikers

Von andreas richter 27.02.2014, 18:52
Bernd Bräuer (Mitte) spricht mit Renate Fischer und Günter Henze vom Literaturkreis Novalis über sein neues Buch zu Friedrich von Hardenberg.
Bernd Bräuer (Mitte) spricht mit Renate Fischer und Günter Henze vom Literaturkreis Novalis über sein neues Buch zu Friedrich von Hardenberg. MZ Lizenz

weissenfels/MZ - „Ich wusste nicht, wie mir geschah. Und wie das wurde, was ich sah.“ Diese Zeilen aus einem Liebesgedicht des Friedrich von Hardenberg/Novalis (1772-1801) waren am Mittwochabend der geistige Türöffner für einen kurzweiligen Vortrag im Weißenfelser Fürstenhaus.

Der Literaturkreis Novalis hatte den Leipziger Dr. Bernd Bräuer eingeladen, um von ihm etwas über seinen neuen Bild- und Textband „Novalis - Spurensuche - Orte und Städte“ zu hören. Und der Gast, Inhaber eines Eigenverlages und Mitinhaber einer Weinhandlung in Leipzig, wusste den kleinen Zuhörerkreis im Festsaal des Fürstenhauses eine Stunde lang durchaus in seinen Bann zu ziehen. Mit dem Zitat aus dem Gedicht des Novalis griff Bräuer gleichsam jene Frühlingsstimmung auf, die sich an diesem zu Ende gehenden Tag auch in Weißenfels breitgemacht hatte. Um dann Neugier zu wecken auf das neue Buch über den eng mit der Stadt verbundenen Romantiker.

"Spurensucher mit Kamera und Stift"

„Ich bin ein Spurensucher mit Kamera und Stift“, sagte Bräuer, ebenso wie einst Novalis und viele seiner Zeitgenossen ein Liebhaber des guten Weines, über sich selbst. Eine Suche, die ihn auch auf die Wartburg führte. Dort im Thüringischen, wo auch Novalis oft weilte, nimmt im Buch die Reise auf den Spuren des Friedrich von Hardenberg ihren Anfang. In zehn Kapiteln mit mehr als 60 Fotos führt der Autor den Literaturfreund zu wichtigen Wirkungsstätten des Dichters. Natürlich nach Weißenfels, jenen Lebensmittelpunkt, zu dem Novalis immer wieder zurückkehrte und wo er im März 1801 starb. Aber auch nach Mansfeld und Eisleben, nach Freiberg und Jena. In der thüringischen Universitätsstadt begegnete Novalis Friedrich Schiller (1759-1805), was im neuen Bild- und Textband seine Würdigung findet.

Und natürlich kommt das Buch nicht an der Blauen Blume, dem zentralen Symbol der Romantik, vorbei. Ein wenig von der Blauen Blume habe er in Novalis’ Werk gefunden, meinte Bernd Bräuer. Doch einig war er sich mit den Literaturfreunden, dass man die Blume nie ganz entdecken werde. „Schließlich soll die Blaue Blume ein Traum bleiben, unerreichbar wie der Horizont“, sagte der Spurensucher und entließ die Gäste in den milden Abend eine Vorfrühlingstages.

Informationen zum Verlag im Netz unter www.bwk-braeuer.de