Neustart am neuen Firmensitz Neustart am neuen Firmensitz: Warum Weißenfelser Elektrounternehmen umgezogen ist

Weissenfels - Helle Fassade, klare Konturen - damit hebt sich das neu errichtete Gebäude in der Langendorfer Straße 36 in Weißenfels auffällig ab von den Altbauten links und rechts zu seiner Seite. Seit wenigen Tagen ist es der neue Standort der Firma Elektro Klube. „Wir sind zusammen mit unseren neun Mitarbeitern Anfang Mai eingezogen“, so Geschäftsführer Michael Klube, der die Firma zusammen mit seinem Sohn Thomas Klube führt.
Grund für die Investition in den Neubau seien Platzgründe am alten Standort gewesen, der sich nur wenige Häuser weiter befand. „Vor allem, was Umkleide- und Duschräume sowie das Lager betraf, sind wir an unsere Grenzen gestoßen“, erklärt der Unternehmer. In dem neuen Bau habe man auf 220 Quadratmetern genug Platz für moderne Büroräume, Besprechungszimmer, großzügige Umkleide- und Duschräume sowie ein Lager zur Verfügung.
„Wir bieten ein breites Spektrum an“
Von hier aus werden ab sofort die Kunden im ganzen Burgenlandkreis bis nach Halle und Leipzig bedient. Darunter private Haushalte, aber auch große Firmen der Region wie Schüco und Integra sowie Verwaltungsgebäude der Stadt und Arztpraxen. „Wir bieten ein breites Spektrum von Kleinreparaturen über Neuinstallationen bis zu Industriemontage an“, erklärt Klube.
Der gelernte Elektromonteur hatte die Firma 1991 gegründet. „Ich war vor der Wende bei der ZBO, der Zwischenbetrieblichen Bauorganisation, in Weißenfels als Industriemeister tätig.“ Schon damals träumte er von einer eigenen Firma. Doch der Antrag auf Selbstständigkeit wurde mehrfach abgelehnt. Erst nach der Wende konnte Klube den Traum von der eigenen Firma verwirklichen. „Der Anfang war nicht leicht“, erinnert er sich. „Die Treuhand wickelte viele Firmen ab. Da habe ich Kampfgeist entwickelt.“
„Wir mussten viel Lehrgeld zahlen, blieben auf manch offener Rechnung sitzen.“
Begonnen hat er mit vier Angestellten. Ehefrau Brigitte kümmerte sich um das Büro. Als Firmenwagen diente der Trabant der Schwiegermutter. „Wir mussten viel Lehrgeld zahlen, blieben auf manch offener Rechnung sitzen.“ Es war ein steter Existenzkampf. Wie man es schaffte, sich seit 29 Jahren am Markt zu halten? „Wir sind stets auf die Kundenwünsche eingegangen und mit der technischen Entwicklung mitgegangen.“
Heute sehe er die Wirtschaftslage für seine Firma stabil. Von der Corona-Krise sei man zumindest momentan noch nicht betroffen. Der Beruf selbst bestehe anders als früher jedoch nicht mehr nur darin, Kabel zu verlegen und Steckdosen anzuschließen. Sohn Thomas: „Wir bieten Dienstleistungen bis zur komplexen hochwertigen Gebäudesteuerung an.“
„Es werden heute immer mehr Brücken zur Mathematik und Physik geschlagen.“
In diesen so genannten Smart Homes lassen sich beispielsweise Rollos, Licht und Heizung automatisch über das Handy steuern. Entsprechend anspruchsvoll seien Beruf sowie Ausbildung geworden. „Es werden heute immer mehr Brücken zur Mathematik und Physik geschlagen.“
Aus diesem Grund sei es auch immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. „Inzwischen zahlen wir weit über Tarif und haben zudem die 38-Stunden-Woche eingeführt“, so Michael Klube. Damit wolle man den Beruf auch künftig attraktiv gestalten. Der Firmengründer selbst sieht sich dagegen bereits beruflich auf der Zielgeraden. Wenn er im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, weiß er seine Firma bei seinem Sohn Thomas in guten Händen. (mz)