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Neues Besucherzentrum in Lützen Neues Besucherzentrum in Lützen: Schlachtfeldarchäologie soll Menschen anziehen

Von HEIKE RIEDEL 10.12.2013, 20:04

LÜTZEN/MZ - Lützen soll ein Besucherzentrum zur Schlachtfeldarchäologie und zur Schlacht 1632 bei Lützen erhalten. Dazu hat sich der Stadtrat auf seiner Sitzung am Montag bekannt. Dieses Vorhaben ist Teil des Regionalen Entwicklungskonzeptes Lützen, das eine klare Mehrheit beschlossen hat, drei von 16 anwesenden Räte enthielten sich der Stimme.

Damit steht die Stadt nun vor der Aufgabe, Finanzierungswege für dieses einige Millionen Euro teure Vorhaben zu erschließen. Harald Meller, Chef des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege, war es in den Vorberatungen bereits gelungen, Stadträte und Ortsteilbürgermeister von dem realistischen Ziel zu überzeugen, mit dem Besucherzentrum tausende Gäste nach Lützen zu locken. Denn einmalig ist, was mit dem Massengrab entdeckt wurde und zukünftig in Lützen präsentiert werden soll. Die Stadt und ihr Umfeld könnten weit über die museale Schiene hinaus profitieren - nicht nur mit „Ruhm“, sondern durchaus auch finanziell.

Machbarkeitsstudie sieht Erfolgschancen

Die von der Stadt in Auftrag gegeben Machbarkeitsstudie bestärkt Meller, von dem einst die Anregung zu dem Vorhaben kam. Sie nennt als Voraussetzung für dessen Erfolg, dass die Schlachtfeldarchäologie Alleinstellungsmerkmal sei. Und die Studie gibt grundlegende Empfehlungen zur Errichtung des Besucherzentrums auf einem Grundstück an der B 87 in Richtung Leipzig, dort, wo einst die Schlacht ausgefochten wurde.

„Ohne Bundes- und Landesregierung ist das nicht möglich“, stellt Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) klar, wer das Geld geben muss. Zu Beginn des Jahres werde Meller das Projekt öffentlich vorstellen, bevor mit konkreten Beschlüssen an die Umsetzung gegangen werden soll.

Ein Grundstück muss erworben werden, darauf ist ein Gebäude zu errichten, für das eine Dauerausstellung um die Schlacht von 1632 und das ihr zugeordnete Massengrab entwickelt wird. Zudem sind Wechselausstellungen vorgesehen und ein Lehrpfad, der verschiedene Punkte verbindet.

Lützen der geschichtsträchtiger Ort

Damit wird gemäß dem Regionale Entwicklungskonzept Lützen die Stadt als geschichtsträchtiger Ort profiliert. Insgesamt sind aber für sieben Handlungsfelder Ziele für die nächsten 15 Jahre formuliert, zu denen sich die Stadträte bekannten. Da geht es ebenso darum, Lützen mit seinen Ortsteilen zu einem lebenswerten Wohnstandort zu machen und sie im mitteldeutschen Wirtschaftsraum fest zu positionieren. Auf die Sicherung der Schwerpunktorte für die Daseinsvorsorge - von der Bildung bis hin zu medizinischer Betreuung und Personennahverkehr - und eine moderne Verwaltung wird das Augenmerk gelegt, auf die Nutzung der Naturraumpotenziale und das bürgerschaftliche Engagement.