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Naumburger Straße in Weißenfels Naumburger Straße in Weißenfels: Manches Haus wird zur Gefahr

Von Alexander Kempf 22.12.2017, 06:00
Brüchige Scheiben und zugenagelte Fenster zeugen vom Leerstand in der Naumburger Straße 37.
Brüchige Scheiben und zugenagelte Fenster zeugen vom Leerstand in der Naumburger Straße 37. Peter Lisker

Weißenfels - Erst vor wenigen Tagen musste die Naumburger Straße in Weißenfels für einige Stunden voll gesperrt werden. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Die Weißenfelser Stadtverwaltung ließ in Höhe des schwarzen Netto-Supermarktes den Balkon eines Gründerzeithauses sichern. Denn dort war auf einem Erker über die Jahre eine kleine Birke gewachsen.

Um Fußgänger vor herunterstürzenden Teilen zu schützen, wurde nicht nur das wildgewachsene Bäumchen, sondern auch Teile des Geländers entfernt. „Es ist alles gut gelaufen“, erklärt Pressesprecherin Katharina Vokoun auf Nachfrage. Der Eingriff ist eine Ersatzvornahme gewesen. Wem das Gebäude mit der Hausnummer 37 gehört, das darf die Stadtverwaltung nicht verraten.

Bauten aus der Gründerzeit in Weißenfels

Das leerstehende Mehrfamilienhaus an der Naumburger Straße ist eines von mehreren Bauten aus der Gründerzeit, die in Weißenfels noch auf eine Sanierung warten. Während in der nahen Lutherstraße jedes Haus schon mal renoviert worden ist, sind gerade die Gebäude an der stark befahrenen Bundesstraße für Investoren bis heute nicht sonderlich attraktiv.

Manches Haus ist sogar schon ganz verschwunden. Das prominenteste Beispiel ist die Brauerei Gürth, welche viele Jahre nach der Wende abgerissen worden ist und Platz für eine Tankstelle und den schwarzen Netto-Markt schaffte. Auch Geschichte ist das kleine Haus eines Sargmachers, an das sich Inge Bachmann noch erinnern kann. Das hat sich in Höhe des heutigen gelben Netto-Marktes befunden, erzählt die 76-jährige Seniorin.

Erinnerungen an Schuhladen im Hinterhof

Wenn ältere Weißenfelser wie Inge Bachmann oder Annerose Lemmel von der Naumburger Straße aus ihrer Kindheit erzählen, dann wird erst deutlich, wie viele Geschäfte dort mittlerweile verschwunden sind. So erinnern sich die Damen etwa an einen Schuhladen im Hinterhof, ebenfalls in Höhe der Einfahrt zum gelben Netto. In den Gebäuden dort haben sich einst auch ein Bäcker und ein Café befunden. Wer heute Lebensmittel kaufen will, der muss zwischen den beiden Supermärkten wählen.

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