Nach vier Jahren Behörden-Ärger Nach vier Jahren Behörden-Ärger: Weißenfels bekommt neuen Grill-Imbiss

Weißenfels - Henryk Frühauf ist ein hartnäckiger Unternehmer. Seit vier Jahren kämpft er darum, in Weißenfels einen Imbiss eröffnen zu können. Das Grundstück dafür besitzt der gebürtige Dessauer schon. Doch bisher ist der Bau des Imbisses an einer Zufahrt gescheitert. „Da ist nun schon der zweite Mitarbeiter im Bauamt dran“, sagt Henryk Frühauf.
Dass ihm die Lage neben dem Netto-Supermarkt in der Naumburger Straße gefällt, das leuchtet ein. Denn der geplante Grill ist aus beiden Straßenrichtungen gut einsehbar. Und nicht nur der ausladende Parkplatz direkt vor der Tür bietet reichlich Stellflächen. Auch die nahe Tankstelle verspricht den einen oder anderen hungrigen Kunden. Die Straßenverkehrsbehörde aber wollte ihm für die Zufahrt zu dem geplanten Imbiss zunächst keinen Bestandsschutz gewähren.
Dessauer will Imbiss in Weißenfels eröffnen: Das kommt bei ihm auf den Grill
Nach einem neuen Bauantrag ist das Problem nun aus der Welt. Er habe zwar schon vor drei Jahren eröffnen wollen, erzählt Henry Frühauf, doch sein Blick reicht nun vor allen Dingen in die Zukunft. Im Mai 2018 soll es auf dem Grill brutzeln. „Ich bin im Frieden mit der Stadt“, sagt der Unternehmer.
Bis zur Eröffnung ist noch viel zu tun. Der Imbisscontainer, der in der vorigen Woche angeliefert worden ist, soll noch umgestaltet werden. Dort wird es auch nicht nur Bratwürste geben, wie es die Außenwerbung vermuten lässt. Der Dessauer hat auch Burger und anderes Fast Food im Angebot. „Bei uns gibt es alles, was auf Holzkohle gegrillt werden kann“, sagt der 52-Jährige. Nach der langen Wartezeit will er nun in den letzten Monaten vor der Eröffnung nichts überstürzen.
Dessauer will Imbiss in Weißenfels eröffnen:
„Wir müssen in Ruhe nach zuverlässigem Personal suchen“, sagt Henryk Frühauf. Das sei mittlerweile nicht mehr einfach. Er plant derzeit mit vier Arbeitskräften in Weißenfels. Sein Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Gemeinsam mit einem Partner betreibt der Dessauer Grills in vier Bundesländern. Neben Sachsen-Anhalt ist er auch in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Geschäft. In den 34 Filialen beschäftigt er laut eigener Aussage 140 Angestellte.
Geplanter Grillimbiss in Weißenfels: Belebt der Unternehmern auch altes Gebäude in der Naumburger Straße?
In Weißenfels kann sich Henryk Frühauf sogar noch mehr vorstellen als nur den geplanten Grill. Denn ihm gehört auch das zweistöckige historische Gebäude nebenan. Er würde das gerne wiederbeleben, wenn sich ein Nutzer findet. Er denkt dabei an einen Bäcker oder ein Café. „Ich würde es sofort sanieren“, sagt der Investor, „wenn es ein Konzept gibt.“ Er wäre für verschiedene Vorschläge offen. Noch gibt es jedoch kein Konzept.
Doch da ist noch eine Besonderheit in dem historischen Gebäude. Denn da dieses schon so lange leersteht, haben sich dort sehr seltene Fledermäuse angesiedelt. Henryk Frühauf weiß darum. Er will die Tiere in keinem Fall verjagen. „Sie müssen vorsichtig integriert werden“, sagt er. Die Naturschützer und er hätten da ein gemeinsames Interesse. Eine Möglichkeit, so der Investor, wäre es eine begrünte Wand für die Flughunde zu schaffen.
Geplanter Grillimbiss in Weißenfels: Hamburger schlägt Rostbratwurst
Das ist aber alles noch Zukunftsmusik. Nun sollen erst einmal die fehlenden Medien für den Grill angeschlossen und das Gebäude hergerichtet werden. Weißenfels sei als ehemalige Kreisstadt eine spannende Adresse, erklärt Henryk Frühauf. Er will sein Unternehmen weiter auf Wachstumskurs halten, auch in Riesa und Meißen entstehen derzeit neue Filialen.
Im Angebot geht der Dessauer mit der Zeit. „Die Rostbratwurst ist nicht mehr unser Hauptgeschäft“, erklärt er, „sondern der Hamburger.“ Gegrillt wird beides auf Holzkohle. (mz)