MZ Radpartie MZ Radpartie: Entscheidung auf der Brücke

Reichardtswerben/MZ - Peter Kluth trainiert mit seinem Fahrrad regelmäßig. Denn wenn er am 22. Juni an der MZ Radpartie teilnimmt, weiß er noch nicht genau, ob er mit dem Rad zum Start nach Halle fährt oder den Zug nimmt. Das mache er abhängig vom Wetter. Bei schönem Wetter wolle er mit dem Rad von seinem Heimatort Reichardtswerben in die Saalestadt radeln. Dann kommen zu den geplanten 85 Kilometern, für die er sich in die Liste eingetragen hat, noch einmal insgesamt rund 70 Kilometer für die Anfahrt sowie für die Abreise dazu. „Bis dahin muss ich fit sein“, sagt der 53-Jährige, der in der Tierproduktion in Reichardtswerben als Melker arbeitet. In seinem Beruf trägt er Verantwortung für rund 900 Kühe.
Allerdings dürfte die Strecke für ihn am Ende dann doch nicht allzu große Strapazen auslösen. Schon jetzt schafft er locker 140 Kilometer auf einen Ritt, kommen jährlich um die 7.000 Kilometer zusammen, die er auf dem Drahtesel absolviert. „Wenn schönes Wetter ist, fahre ich mit dem Rad. Auch im Winter“, erklärt er. Im Winter fahre er mit dem Rad zur Arbeit, ungefähr einen Kilometer. Da er gesundheitlich kein Auto oder Moped fahren dürfe, konzentriert sich Peter Kluth, der seine Kindheit in Stöbnitz verbrachte, eben auf das Fahrrad. Acht Jahre habe er das neue Rad, mit dem alten gehe es zur Arbeitsstätte. „Sicherheit ist mir vor allem beim Fahren wichtig.“ Fahrradhelm und Handschutz gehören für ihn unbedingt dazu. Zudem hat er zwei Spiegel am Lenker montiert, damit er gute Sicht nach hinten hat. „Die sind von einem Auto“, sagt er schmunzelnd. Und zum Trinken hat er stets Wasser dabei, schließlich brauche das der Körper. Als er gestern zu seiner Tour startet, hatte er ebenfalls Wasserflaschen in seine Tasche einpackt. Oftmals kritisieren Radler die Beschilderung, doch die ist für Peter Kluth im Wesentlichen in Ordnung.
Viel wichtiger sei ihm, nach jeder seiner ausgiebigen Radtouren stets wieder gesund zu Hause anzukommen. „Mal sehen, wo es heute hingeht“, erzählt er. Das entscheide er letzten Endes in Naumburg auf der Hennebrücke: Entweder führe ihn sein Weg in Richtung Bad Kösen/Camburg oder Freyburg/Nebra. Beide Touren kenne er zur Genüge. Überhaupt, Peter Kluth, der verheiratet ist, noch unentdeckte Fahrradstrecken vorzuschlagen, dürfte schwer fallen. Er schwärmt beispielsweise für die Bäder-Runde: Bad Bibra - Bad Sulza - Bad Kösen. Das seien 130 Kilometer, mit ausreichend Pause benötige er dafür gut acht Stunden. Selbstverständlich kennt der Reichardtswerbener auch den Recarbo-Radweg, die Rad-Acht oder Radwege im Raum Bitterfeld. „Ich freue mich auch auf die MZ-Radpartie“, fügt er hinzu. Zum sechsten Mal nehme er daran teil. „Besser geht es doch nicht, die Straße ist frei, wer eine Panne hat, dem wird sofort geholfen und in der Gemeinschaft fahren, macht doch schließlich viel mehr Spaß. Dabeisein ist alles, kann ich da nur sagen.“ Die Organisation sei jedes Mal hervorragend gewesen.