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Musikwoche Musikwoche: Auftakt mit den Superstars

Von bärbel schmuck 22.04.2013, 17:12

weissenfels/MZ - Dass Gambisten auch wunderbar singen können, haben sie am Sonnabendnachmittag als große Gemeinschaft bewiesen. Ein Rundgang der vielen Gäste aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland durch das klingende Museum im Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus hat sie dazu animiert. „Wir haben diese Begegnungen sehr genossen“, erklärte Musikvereinsgeschäftsführerin Henrike Rucker, die die 40 Besucher zusammen mit Antje Riewe-Bez in zwei Gruppen durch die neue Dauerausstellung zu Leben und Werk des Komponisten Heinrich Schütz (1585 bis 1672) führte.

Der Besuch des sanierten Denkmals in der Nikolaistraße 13 gehörte zum straffen Programm, das die Mitglieder der Viola-da-gamba-Gesellschaft am vergangenen Wochenende während ihres Jahrestreffens hatten. Die Idee, das Treffen, verbunden mit einer Tagung im Fürstenhaus in Weißenfels diesmal an mehreren Orten im Burgenlandkreis zu veranstalten, hatte Thomas Fritzsch, Mitglied der Gesellschaft und Gambist, aus Freyburg an der Unstrut.

Der Musiker erwies sich als Brückenbauer zwischen den Städten, denn nicht nur die beiden genannten stadtprägenden Gebäude und das Parkhotel „Güldene Berge“ in Weißenfels, die St.-Marien-Kirche in Freyburg und die Rotkäppchen-Sektkellerei sowie das Hotel „Rebschule“ der Weinstadt zählten zu den Stationen der nationalen und internationalen Gäste und Fachleute. An einem authentischen Ort wie der barocken Schlosskirche St. Trinitatis in Weißenfels boten Brückenbauer Thomas Fritzsch (Viola da gamba) und ShalevAd-El (Cembalo) auch noch ein Konzert der besonderen Art. Der Leipziger Schauspieler Friedhelm Eberle, der erst vor kurzem im Meisterkonzert der Stadt im Fürstenhaus zu erleben war, würzte die Musikstücke mit literarischen Einlagen aus dem Tagebuch von Johann Beer.

Henrike Rucker nahm das Konzert - in diesem Jahr Auftakt der traditionellen Weißenfelser Musikwoche ihres Vereins - zum Anlass, dessen Motto „Das Dreigestirn der Violdigambisten“ zu interpretieren. Und so erfuhren viele Weißenfelser Laien, die neben den Fachleuten der Gesellschaft zum Publikum in der gut besetzten Kirche gehörten, dass es sich um Musik von Superstars am Weißenfelser Herzogshof handelte. Es erklangen Sonaten und Suiten von Conrad Höffler, Johann Schenk und August Kühnel.

Weil sich der virtuose Gambist Höffler (1647 bis 1696), Mitglied der renommierten Hofkapelle unter der Leitung von Johann Philipp Krieger in Weißenfels mit seinen 1695 veröffentlichten „Musikalischen Erstlingen“ ein Denkmal gesetzt hatte, ehrte ihn die Gamben-Gesellschaft nach dem Konzert mit einer Gedenktafel. Diese wurde durch Thomas Fritzschs Initiative rechts neben dem Eingang zur Schlosskirche am Abend enthüllt. Die Tafel ist ein Geschenk der Gesellschaft an die Stadt Weißenfels und ist nun die Nummer sechs an der Schlossfassade.