Messerstecherei, SEK-Einsatz Messerstecherei, SEK-Einsatz: Gibt es in der Weißenfelser Neustadt ein Gewaltproblem?

Weißenfels - Der nächtliche Spaziergang durch die Weißenfelser Neustadt endete für zwei junge Männer am Sonntag unfreiwillig im Krankenhaus. Beide haben offenbar einer 19-jährigen Bekannten helfen wollen, die sich von einem anderen Mann belästigt fühlte. Dies zumindest war erst der Anlass für eine verbale und später eine tätliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern.
Messer in einem Hinterhof in der Merseburger Straße gefunden
Einer der beiden Männer erlitt dabei eine Stichverletzung. Am Donnerstag ist es der Polizei nun gelungen, in einem Hinterhof in der Merseburger Straße das entsprechende Messer zu finden. Ein Zeugenhinweis hat die Polizei auf die Spur geführt, verrät Sprecherin Ulrike Diener von der Polizeidirektion in Halle. Ob der junge Mann tatsächlich mit diesem verletzt worden ist, werde nun geprüft.
Seit Sonntag hat die Polizei im Zusammenhang mit der Tat nach drei geflüchteten Männern ermittelt. Eine öffentliche Beschreibung dieser Tatverdächtigen erachtet die Polizei mittlerweile als nicht mehr notwendig. „Die Ermittlungen sind weit fortgeschritten“, sagt Sprecherin Gesine Kerwien vom Revier Burgenlandkreis. Offenbar kann der Fall schon bald aufgeklärt werden.
Waffe entpuppte sich als Schreckschusspistole
Bei der Suche nach dem Messer ist die Polizei von der Weißenfelser Feuerwehr unterstützt worden, teilt Polizeisprecherin Ulrike Diener aus Halle mit. Denn im Hinterhof, in dem das Messer schließlich gefunden worden ist, erschwerte dichtes Gebüsch die Suche. Die Feuerwehrmänner halfen den Ermittlern dabei, sich durch das grüne Dickicht zu kämpfen.
Nur einige Häuser weiter unterstützen Beamte des Spezialeinsatzkommandos die Weißenfelser Polizei am Donnerstag bei der Suche nach einem bewaffneten 33-Jährigen. Der hatte zuvor einen 20-Jährigen im Streit mit einer Pistole bedroht. Nach einer zunächst erfolgreichen Fahndung, hatte sich der 33-Jährige schließlich selbst auf dem Revier in Weißenfels gestellt. Die Waffe entpuppte sich als Schreckschusspistole. Gegen den Besitzer läuft nun ein Verfahren wegen Bedrohung. Ihm selbst droht eine Geldstrafe oder Freiheitsentzug bis zu einem Jahr.
Polizei bietet Sprechstunden für Bürger mit Hinweisen an
Erst Anfang Juni sorgte ein Schlagabtausch von zwei Männern in der Neustadt für überregionale Aufmerksamkeit. Beide duellierten sich mit einem Baseballschläger und einem Radkreuz. Hat der Weißenfelser Stadtteil also ein Gewaltproblem? Zumindest ist er aus Sicht der Polizei kein Kriminalitätsschwerpunkt. Bei einem Bürgerforum im April erklärte der Weißenfelser Revierleiter noch: „Die Wahrscheinlichkeit, in der Neustadt Opfer einer Straftat zu werden, ist nicht höher als in anderen Stadtteilen.“
Trotzdem versucht die Stadtverwaltung seit August mit einem Stadtteilbüro nicht zuletzt das Sicherheitsgefühl im Viertel zu verbessern. Mittlerweile bietet dort auch die Polizei Sprechstunden für Bürger mit Hinweisen an. (mz)