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Literaturkreis Novalis Literaturkreis Novalis: Illustrer Kreis eröffnet neue Möglichkeiten

Von Andreas Richter 26.11.2014, 14:28

Weissenfels - Der Weißenfelser Literaturkreis Novalis ist Mitglied der Internationalen Novalis-Gesellschaft geworden. Darüber hat Günter Henze, Vorsitzender des Literaturkreises, jetzt informiert. Vertreter aus Weißenfels weilten am vergangenen Wochenende auf Schloss Oberwiederstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz), auf dem der frühromantische Dichter Friedrich von Hardenberg (Novalis) im Jahr 1772 geboren wurde.

Mit der Aufnahme in die internationale Gesellschaft (siehe Beitrag „1992 gegründet“) hat der hiesige Literaturkreis Zugang zu einem illustren Kreis gefunden. Immerhin hat der Verein mit Sitz in Oberwiederstedt rund 400 Mitglieder in 22 Ländern auf vier Kontinenten - von den USA über Japan bis nach Australien.

Die Internationale Novalis-Gesellschaft wurde anlässlich des 200. Geburtstages des Dichters am 2. Mai 1992 in dessen Geburtsort Wiederstedt gegründet. Erklärtes Ziel ist es, die wissenschaftliche und künstlerische Auseinandersetzung mit Werk und Persönlichkeit des Frühromantikers zu fördern.

Die Gesellschaft mit Sitz in Oberwiederstedt veranstaltet Tagungen, Symposien und Ausstellungen und gibt eine eigene Schriftenreihe heraus. (ari)

Informationen im Netz unterwww.novalis-gesellschaft.de

„Das bringt uns auf jeden Fall weiter. Diese Mitgliedschaft birgt Potenzial“, meint denn auch der Vorsitzende Günter Henze. So eröffne sich dem Verein ein größeres Podium für den geistigen Austausch über Leben und Werk des Dichters. Man könne stärker in die Forschungsarbeit zu Novalis einbezogen werden und auf mehr Besucher in der Weißenfelser Gedenkstätte hoffen.

Die räumliche Begrenztheit der Gedenkstätte in der Klosterstraße 24 bleibt freilich weiter ein Problem. Seit Jahren hofft der Verein darauf, auf der Etage gegenüberliegende Räume, die derzeit noch von Mitarbeitern der Stadt in Anspruch genommen werden, für eine Erweiterung der Ausstellung nutzen zu können. „Wir möchten uns besser präsentieren“, so Henze. Ideen dafür lägen bereits in der Schublade, versichert der Vereinsvorsitzende. Innerhalb von drei Monaten könnte ein zusätzlicher Raum mit Ausstellungsobjekten gestaltet werden. „Seitens der Stadt braucht es doch hier nicht mal viel Geld, sondern in erster Linie Organisationstalent“, glaubt er.

Die Stadt verweist jedoch immer wieder auf die räumlichen Probleme, die mit der unvorhergesehen notwendig gewordenen Sanierung des Rathauses entstanden sind.

Zufrieden ist der Vereinschef damit, dass die Kommune im Haushalt für das kommende Jahr wiederum eine institutionelle Förderung in Höhe von 12.000 Euro für den Literaturkreis eingeplant hat. „Wir wollen keine höheren Forderungen stellen. Mit dem Geld haben wir eine solide Grundlage für unsere weitere Arbeit“, so Henze. So sollen im nächsten Jahr die monatlichen Lesungen im Novalispavillon oder im Fürstenhaus fortgesetzt werden. Darüber hinaus ist geplant, die Imagebroschüre des Vereins zu erneuern und sich um Projekte zu bemühen, mit denen bei jungen Leuten Interesse an Leben und Werk des Frühromantikers geweckt werden kann.

Ein letzter Höhepunkt in diesem Jahr soll eine Veranstaltung am kommenden Sonntag, 30. November, werden. Ab 17 Uhr tritt der Merseburger Gospelchor „Raven Voices“ im Novalispavillon auf. Zuvor gibt es ab 15 Uhr bei Kaffee und Stollen Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnungen. Mit diesem Angebot beteiligt sich der Literaturkreis an der Höfischen Weihnacht in Weißenfels, obwohl er aus dem gleichnamigen Verein ausgetreten ist. „Wir hatten unterschiedliche inhaltliche Vorstellungen“, begründet der Vereinschef diesen Schritt. (mz)