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Landmaschinenhersteller AGCO Landmaschinenhersteller AGCO: Amerikaner in Hohenmölsen investieren 15 Millionen Euro

Von Petra Wozny 24.01.2014, 13:30
Fast 100 Häcksler im Jahr - hier bei der Montage - und demnächst 116.000 Komponenten für Traktoren kommen aus der Kleinstadt Hohenmölsen.
Fast 100 Häcksler im Jahr - hier bei der Montage - und demnächst 116.000 Komponenten für Traktoren kommen aus der Kleinstadt Hohenmölsen. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - Der amerikanische Landmaschinenhersteller AGCO setzt gleich zu Beginn des Jahres ein dickes Ausrufezeichen für die wirtschaftliche Entwicklung im Burgenlandkreis: Das seit 2009 auf dem ehemaligen Kasernengelände ansässige Unternehmen in Hohenmölsen nimmt rund 15 Millionen Euro in die Hand, um die Komponentenfertigung zu verdoppeln. Etwa fünf Millionen Euro sollen dafür in eine neue Werkhalle fließen. 8,5 Millionen Euro sind für die Anschaffung von hochmodernen Maschinen geplant, erläuterte am Freitag der Geschäftsführer des Hohenmölsener Standortes Sven Gempper Vertretern aus Wirtschaft und Politik. Unter ihnen Tamara Zie-schang, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Sie hatte den Fördermittelbescheid über die Summe von rund 2,7 Millionen Euro im Gepäck.

AGCO Hohenmölsen GmbH startete seine Produktion im Jahr 2010 mit der Komponentenfertigung für den Traktor Fendt. 2013 kam die Fließfertigung des Feldhäckslers „Katana 65“ hinzu. Gegenwärtig werden von dieser hochmodernen Landmaschine, die weltweit exportiert wird, pro Jahr 86 gefertigt. In diesem Jahr soll die 100er-Marke avisiert werden.

Das Unternehmen hat bislang weit über 25 Millionen Euro auf dem 45.000 Quadratmeter großen Areal investiert. (zny)

Bei AGCO Hohenmölsen werden gegenwärtig neben dem Feldhäcksler - der 100. lief vor einem dreiviertel Jahr vom Band - sogenannte Komponenten für die Traktorenfertigung hergestellt. Waren das 2010 rund 12 000, verließen im Vorjahr mehr als 80 300 dieser wichtigen Teile für die Landmaschinen das Werk. Schon im kommenden Jahr sollen es 116 000 sein. „Die Konzernleitung mit Sitz in Markobersdorf verlagert so Schritt für Schritt die Komponentenfertigung nach Hohenmölsen und bekennt sich zu diesem Standort“, wertet der Geschäftsführer diesen Schritt. 65 Beschäftigte sollen zu den jetzt schon 141 Mitarbeitern sowie 47 Saisonkräften einen festen Job bekommen. Die Anzahl der Auszubildenden wird im September verdoppelt.

Mit der immensen Kapazitätserweiterung entwickele sich Hohenmölsen zu einem gravierend wichtigen Kettenglied zwischen Weißenfels und Zeitz, kommentierte CDU-Landtagsabgeordneter Harry Lienau den wirtschaftlichen Fortschritt in dieser Region. Statt bisher rund 100 Lastkraftwagen, werden zukünftig 200 wöchentlich von hier in Richtung Europa rollen.

Dass nun die Infrastruktur Schritt halten müsse, sei nur konsequent und folgerichtig. „Um den Standort weitsichtig zu entwickeln, muss möglichst eine geradlinige Verbindung zwischen Hohenmölsen über Lützen zur Autobahn 38 geschaffen werden“, unterstrich er die Notwendigkeit der Verkehrsanbindung. Er betonte: „Das Wirtschaftsministerium steht hinter uns, doch wir müssen im Süden unsere Belange deutlich machen. Wir sind nicht unwichtig.“

Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) unterstrich das. „Die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, ist uns wichtig. Die Menschen müssen aber auch zu der Wirtschaft gelangen. Da ist einiges noch nicht so optimal“, meinte er und kündigte ein Pilotprojekt an, in dessen Rahmen die Anbindung der Einheitsgemeinde an den Busverkehr überprüft werden soll.

Blick in eine Produktionshalle bei AGCO Hohenmölsen.
Blick in eine Produktionshalle bei AGCO Hohenmölsen.
Lisker/Archiv Lizenz