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Kleine Akrobaten aus Wengelsdorf Kleine Akrobaten aus Wengelsdorf: Was ist das Geheimnis ihres Erfolges?

Von Holger Zimmer 18.12.2019, 14:00
Lea Stadermann (links) und Nicky Opel in der Turnhalle der Großkorbethaer Grundschule auf dem Schwebebalken
Lea Stadermann (links) und Nicky Opel in der Turnhalle der Großkorbethaer Grundschule auf dem Schwebebalken Peter Lisker

Wengelsdorf - Nicky Opel (9) ist glücklich: Beim Weihnachtspokalturnen in Spergau hat sie den Mehrkampf gewonnen und als Erste einen Pokal erhalten. Die Neunjährige hat in der Summe ihrer Darbietungen auf dem Schwebebalken, am Stufenbarren sowie an Boden und Sprungtisch die ausgeglichenste Leistung gezeigt. Ihre Oma habe vor Freude geweint, sagt die Wengelsdorferin.

Zu der Sportart war sie erst vor einem Jahr durch ihre Schwester gekommen, weil ihr Akrobatik, Hebungen und andere Elemente gefallen haben. Und zehn Wettkämpfe hat sie inzwischen schon bestritten.

Bereits vor fünf Jahren mit dem Kinderturnen begonnen

Wie Nicky Opel geht auch Lea Stadermann (8) in die Großkorbethaer Grundschule. Sie hatte Gefallen an der Sportart gefunden, als Spergauer Turner mal beim jährlichen Kirchenjahrmarkt in Wengelsdorf auftraten und damit auch Werbung für ihren Sport machten. Danach hatte sie bereits vor fünf Jahren mit dem Kinderturnen begonnen.

Einen Pokal konnte sie zwar noch nicht erkämpfen, doch immerhin sind bei 20 Wettkämpfen schon sieben Bronzemedaillen herausgesprungen und noch mehr Teilnehmerurkunden. Wegen des Fotos mit den beiden Mädchen sorgt Sportlehrerin Dagmar Kuhlert dafür, dass ein Schwebebalken in der Turnhalle der Grundschule aufgestellt wird.

Nur das Freitag-Training lässt sie sich nicht nehmen

Die 52-Jährige ist sichtlich stolz auf die beiden Mädchen. Denn Turnen ist nicht gerade die angesagteste Sportart in den Medien und Fernsehübertragungen sind eher selten. Bleibt die Hoffnung, dass die Wettbewerbe der Olympischen Spiele im nächsten Jahr aus Japan übertragen werden. Die Lehrerin stammt aus Teutschenthal und lebt ebenfalls in Wengelsdorf. Seit der Wende ist sie in Großkorbetha Lehrerin und seitdem haben bestimmt an die 40 Schülerinnen in unregelmäßigen Abständen bei der Sportgemeinschaft Spergau geturnt.

Auch sie war durch ihre ältere Schwester zu dieser Sportart gekommen und hat vor allem auf Kreisebene Gold-, Silber- und Bronzemedaillen geholt. Ihr Lieblingsgerät war der Stufenbarren. Er sei immer wieder eine besondere Herausforderung, verlangt Kraft, Eleganz und das richtige Zeitgefühl. Bei solchen Wettbewerben wie dem eigenen Weihnachtspokal wirkt sie noch im Kampfgericht mit, ist aber nicht mehr im Wettkampf an den Geräten aktiv. Nur das Freitag-Training lässt sie sich nicht nehmen.

„Es ist schon beeindruckend, was sie inzwischen drauf haben“

Was sie zu ihren Schülerinnen sagt? „Es ist schon beeindruckend, was sie inzwischen drauf haben“, sagt Dagmar Kuhlert. Vor allem Nicky habe in kurzer Zeit viel gelernt. Doch insgesamt sei bewundernswert, was die Mädchen an Fähigkeiten, Fertigkeiten, aber auch an sportlichen Elementen drauf haben. Sie hätten gar keine Angst, würden ihre Körper beherrschen und die Muskulatur festigen.

Allerdings haben die Mädchen nicht nur den Sport im Kopf. So reiten beide und Nicky Opel mischt zudem bei der Leichtathletik-Arbeitsgemeinschaft der Grundschule mit. Beide haben daheim außerdem viele Tiere: Hund, Katze und Hasen. Die Mädchen sind also sehr vielseitig. (mz)