Kampf um den Titel Kampf um den Titel: Wird Weißenfelserin zum ersten Mal deutschen Weinkönigin?

Burgwerben - Einmal im Jahr kämpfen zwölf junge Frauen um den Titel der Deutschen Weinkönigin. Bekommt nun zum ersten Mal eine Weißenfelserin die begehrte Krone aufs Haupt gesetzt? Für Gina Maria Gräfe würde damit ein Traum in Erfüllung gehen. Die 21-Jährige ist amtierende Weinkönigin der Saale-Unstrut-Region und tritt im September gegen Weinköniginnen aus verschiedenen Anbaugebieten aus ganz Deutschland an.
Die Vorbereitungen für die Wahl haben indessen schon begonnen. So war jetzt ein Team des Südwestrundfunks vor Ort, um einen Imagefilm über Gräfe zu drehen. „Zunächst war ich etwas aufgeregt, als ich vor der Kamera stand“, gesteht sie lachend. „Aber das ist schnell verflogen, denn die Atmosphäre war sehr herzlich.“
TV-Team im Burgenlandkreis: Drehorte in Burgwerben und Freyburg
Gedreht wurde sowohl am Weinberg in Burgwerben, wo Gräfes Familie lebt, als auch in der Region: Freyburg, Blütengrund und das Kloster Memleben zählten zu den Drehorten, an die Gräfe das TV-Team führte. „Mein Ziel ist es, die Region noch bekannter zu machen und sie voranzubringen“, sagt die 21-Jährige Studentin der Medizininformatik.
Wie die Chancen für Gräfe stehen, Deutsche Weinkönigin zu werden? „Mit persönlichen Einschätzungen halte ich mich zurück, alles andere wäre unfair“, sagt Wolfgang Junglas, der die Aufnahmen redaktionell betreut und die Wahl im September moderieren wird. „Doch insgesamt kann man sagen, dass die Kandidatin gewählt wird, bei der das Gesamtpaket stimmt.
Für den Titel der Weinkönigin muss Weißenfelserin Seminare belegen
Das heißt, neben Fachwissen zum Wein spielt Ausstrahlung, Persönlichkeit und Kommunikationsstärke eine Rolle.“ Von der Weißenfelserin habe er persönlich einen guten Eindruck. Als „sehr freundlich, offen und selbstbewusst“ habe der Weinjournalist die Saale-Unstrut-Weinkönigin erlebt. „Sie drückt sich präzise aus und weiß, was sie will.“ Für Gräfe selbst steht neben ihrem Engagement als Weinkönigin auch der Abschluss ihres Studiums auf dem Plan. „Im letzten Jahr habe ich das eher als Fernstudium ausgeübt, weil ich als Weinkönigin viele Termine wahrgenommen habe. Denn ich wollte das Amt unbedingt gebührend ausfüllen.“
Um sich auf die Wahl der Deutschen Weinkönigin vorzubereiten, wird sie im August zunächst mit allen elf Kandidatinnen ein Seminar in Neustadt an der Weinstraße besuchen, wo ein Coaching für die Sendung stattfindet. Nach dem Vorentscheid, der am 22. September ausgestrahlt wird, geht es dann für sechs Kandidatinnen weiter ins Finale am 27. September.
Weißenfelserin: Region braucht Nachwuchswinzer
Doch wie hat Gräfe die Liebe zum Wein überhaupt entdeckt? „Die Familie meines Freundes besitzt einen Weinberg in Burgwerben“, erzählt sie. „Hier habe ich zunächst bei Weinernten geholfen und mich nach und nach in das Thema hineingearbeitet.“ Mit der Zeit habe sie sich in den Wein verliebt. So sehr, dass sie davon träumt, später einmal einen eigenen kleinen Hobby-Weinberg zu führen. „Die Region braucht Nachwuchswinzer, die das fortführen, was in den letzten Jahrzehnten hier aufgebaut worden ist“, sagt Gräfe.
Das würde auch Weinkenner Junglas begrüßen, der die Region und ihre Weinköniginnen seit den 90er Jahren regelmäßig für seine SWR-Sendung besucht. „Ich erlebe die Anbauregion als sehr engagiert und habe miterlebt, wie sich hier die Betriebsstrukturen entwickelt haben. Der Wein hat hier eine sehr gute Qualität und ist immer besser geworden.“ Nur eine deutsche Weinkönigin hat die Region bisher noch nicht hervorgebracht. Vielleicht ändert sich das ja in diesem Jahr.
„Wahl der Deutschen Weinkönigin“, Ausstrahlung am 22. September um 13.45 Uhr im SWR. (mz)