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Jüngster zieht in die Welt

Von Heike Riedel 16.10.2007, 17:05

Weißenfels/MZ. - Täglich rollt ein sieben Tonnen schwerer Lkw vom Hof des Möbelbauunternehmens Göpfert. Die Produktion läuft gut in der Tagewerbener Straße in Weißenfels. Größere Speditionsfahrzeuge bringen mehrmals in der Woche Spanplatten vom europäischen Markt und holen Lieferungen, mit denen auch gleich mal 12 000 Möbelteile auf einmal an einen Kunden gehen. "Wir produzieren aber auch ganz spezielle Einzelteile", sagt Steffen Göpfert. Mehr als 1 500 verschiedene Schrank- und Schubfachteile habe er heute insgesamt auf Lager, erklärt der Unternehmer.

Flexibilität, Qualität, Liefertreue und Zuverlässigkeit schreibt er es zu, dass sich sein Betrieb innerhalb von fünf Jahren eine gute Marktstellung geschaffen hat. Aus der Tischlereiwerkstatt, die ausschließlich für das Möbelgeschäft Göpfert am traditionsreichen Standort in der Weißenfelser Innenstadt arbeitete, ist unter der Regie des jüngsten Sprosses der Möbelfamilie eine Produktionsfirma hervorgegangen, die mittlerweile die größte europäische Möbelgruppe beliefert.

1980 hat der Familienbetrieb Göpfert den Schritt aus dem thüringischen Bad Salzungen ins Sachsen-Anhaltische getan. Heute ist er als einer von drei "Möbelgeschwistern" über einen Kooperationsvertrag sogar schon in Vietnam. "Von dieser Entwicklung profitieren auch die Kunden vor Ort", ist sich der Unternehmer sicher.

Bei ihnen macht er sich mit Einbauküchen weiterhin einen Namen, gibt Kindereinrichtungen, Büros und Praxisräumen individuelle Gesichter. Eine Göpfert-Küche sei immer auch im Möbelhaus seiner Schwester in Weißenfels zu finden.

Als er das Unternehmen im Jahr 2002 gegründet hatte, lieferte er zunächst Bauteile für ein Küchenprogramm an einen Hersteller in Sachsen-Anhalt. 200 Stück verließen da pro Woche den Betrieb in Uichteritz. Auf einer Messe bahnten sich dann die Geschäfte so gut an, dass der Umzug in ein größeres Haus unvermeidlich wurde. Der Standortwechsel in den Weißenfelser Norden war im Mai 2006 komplett vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt produzierte Göpferts moderner Maschinenpark schon 2 000 Teile täglich.

Mittlerweile ist der Produktionsumfang auf 4 000 Teile pro Tag gestiegen. Investitionen in die neuste Maschinentechnik haben sich ausgezahlt. Göpfert ist begeistert von den Möglichkeiten der Technik, wie sie zum Beispiel auf dem so genannten Bearbeitungszentrum konzentriert sind. Die Maschine wird über den Computer gesteuert, sägt, bohrt und fräst. Außerdem beschichte sie gleich noch die Kanten der Schranktüren, erklärt der Möbelbauunternehmer. Daher plane der 40-Jährige nun weitere Investitionen. Damit könne die Produktion nochmals verdoppelt werden.

Gewachsen ist auch die Belegschaft. Angefangen habe er 2002 mit einem Mitarbeiter, mittlerweile sind es 22. Bei den beiden Kraftfahrern schätzt er die Erfahrung. An den Maschinen habe er lieber der Computertechnik besonders aufgeschlossenes Personal und im Versand umsichtige Frauen, schildert Göpfert. Es sei schwer geworden Fachleute seines Spezialisierungsbereichs zu bekommen, die den Anforderungen des Unternehmens gerecht werden, stellt Küchenbauunternehmer Steffen Göpfert fest.

Momentan erwartet das Möbelbauunternehmen einen Auszubildenden von der Industrie- und Handelskammer. Über eine geförderte Maßnahme hatte sich der Betrieb bisher schon einmal der Lehrlingsausbildung gestellt, sagt Göpfert.