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Jubiläum Jubiläum: Mit Abfall gut im Geschäft

Von HEIKE RIEDEL 30.03.2013, 16:26
Nicht nur am Schreibtisch sind Hans-Michael Schnur (links) und Bernd Uhlig zu finden. Hier schauen sie nach der Sperrmüllsortierung.
Nicht nur am Schreibtisch sind Hans-Michael Schnur (links) und Bernd Uhlig zu finden. Hier schauen sie nach der Sperrmüllsortierung. MICHAEL THOMé Lizenz

WEISSENFELS/MZ - Auf 20 Jahre Geschichte der eigenen Firma blickt Hans-Michael Schnur in diesem Jahr zurück. Was ihm dabei das Wichtigste sei: „Es durchgehalten zu haben“, sagt 59-Jährige und nennt Gesetzesänderungen, auf die immer wieder neu reagiert werden musste, und Skandale in der Abfallbranche als Hindernisse. Schnur hat seit 1993 aus dem gemeinsam mit Andreas Thiele geführten Containerdienst mit dem Bau einer Abfallsortieranlage die Entwicklung der Cortek GmbH begonnen und führt heute mit kleineren Tochterfirmen wie den Zentren für Wertstoffverarbeitung in Halle und Weißenfels die HMS Holding. Mit Bernd Uhlig (53), den er sich 1997 noch an seine Seite geholt hat, und 55 Mitarbeitern in der Stammbesatzung feiert er jetzt das Firmenjubiläum.

Cortek - das ist in der Weißenfelser Region ein Begriff geworden. Wer hat das Firmenlogo nicht schon auf einem Abfall-Container gesehen oder an einem der Fahrzeuge, die diese einsammeln. Für Wohnungsberäumungen oder Abrissarbeiten bietet das Unternehmen seine Recycling- und Entsorgungsdienstleistungen an. Es hat einen Containerdienst für Haushalte und Gewerbe, nimmt aber auch in Weißenfels in der Johann-Reis-Straße 25 und in Zeitz im Gewerbegebiet Leipziger Straße direkt Abfälle an, um sie zu sortieren und so weit wie möglich einer Wiederverwertung zuzuführen. So werden aus Bauabfällen Schotter oder Ziegelsplitt für den Wegebau, aus alten Glas- und Kunststoffteilen wieder neue, aus organischen Resten Muttererde und Kompost. Holz wird verbrannt und liefert Energie, Papier wird wieder in Papierfabriken eingesetzt und Metall eingeschmolzen, um neue Teile daraus zu produzieren. Zementfabriken erhalten Ersatzbrennstoffe, Bauleute Sand und Kies.

Die Weißenfelser Stadtverwaltung nutzt zum Beispiel zum Frühjahrsputz die Dienstleistungen von Cortek. Einen guten Ruf genießt das Unternehmen besonders dort, wo es als Sponsor für einheimische Vereine auftritt, vornehmlich im Fußball, Radsport und Basketball.

Dass stets Abfälle entsorgt werden müssen und dabei Wertstoffe zu gewinnen sind, dieses Wissen war Schnur und Uhlig mit ihren Erfahrungen, die sie aus der Stadtwirtschaft Weißenfels mitgebracht haben, die halbe Erfolgsgarantie. Die andere ist ständig harte Arbeit auf einem umkämpften Markt, vornan die Gewinnung von Kunden, aber ebenso die Einhaltung von Qualitätsstandards einschließlich derer zum Schutz der Umwelt.

Eine lange Reihe von TÜV-Zertifikaten bestätigt, dass Cortek eine saubere Arbeit als Entsorgungsfachbetrieb leistet. Wohl auch deswegen bleiben dem Unternehmen die großen gewerblichen Kunden treu, zu denen zum Beispiel die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH, das Frischli-Milchwerk und Schüco gehören. Und wenn mit der Kommunalisierung der kreislichen Abfallwirtschaft auch etliche Aufträge weggefallen sind, mit der Ausdehnung in Richtung Zeitz konnte ein Stück Territorium gutgemacht werden. Mit dem dortigen Standort lohnt sich nun der Containerdienst bis Gera.

„Es zählen Service, Pünktlichkeit und Freundlichkeit“, so meint Uhlig die Kunden am besten zu überzeugen. Dass jemand allerdings seinen schon abgeholten Abfallcontainer noch einmal durchsuchen kann, weil er glaubt, dass wichtige Unterlagen da mit hineingeraten sind, das ist wohl eher die Ausnahme. Denn gewöhnlich geht der Containerinhalt gleich in die Sortierung und Aufbereitung - und der „Diamant“ mit. Glück war da mit im Spiel als einmal noch Munition aussortiert werden konnte, berichtet Uhlig von Kuriositäten der Anfangszeit. Solche Geschichten könnten demnächst noch einmal zum Besten gegeben werden, wenn Cortek im Weißenfelser Kulturhaus sein Jubiläum festlich begeht.