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Investition in Weißenfels Investition in Weißenfels: "Ritterschlag" für die Stadt

Von andreas richter 01.04.2015, 18:33
Die weiße Halle auf der linken Seite wird demnächst abgerissen. Rechts das alte MEG-Gebäude, an das sich der Neubau anschließen wird.
Die weiße Halle auf der linken Seite wird demnächst abgerissen. Rechts das alte MEG-Gebäude, an das sich der Neubau anschließen wird. Peter Lisker Lizenz

weissenfels - Die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG (MEG) hat eine klare Entscheidung für Weißenfels getroffen: Einer der führenden Getränkehersteller Deutschlands wird an der Langendorfer Straße ein neues Bürogebäude errichten. Die Investition hat laut Carsten Theurer, Geschäftsführer Verwaltung bei der MEG, einen Umfang „zwischen fünf und zehn Millionen Euro.“

Die MEG ist 1998 aus der Leisslinger Mineralbrunnen GmbH mit Sitz in Leißling hervorgegangen. Deren Geschichte beginnt 1889. Gut hundert Jahre später wurde der zu DDR-Zeiten verstaatlichte Betrieb reprivatisiert. Christian Künzer, Enkel des Firmengründers Max Reitwiesner, übernahm den Betrieb. Seit 2008 ist die Schwarz-Gruppe mit Sitz in Neckarsulm alleiniger Eigentümer der MEG-Gruppe. Zu ihr gehört neben fünf Getränkeherstellern auch eine Kunststoffverarbeitungs GmbH in Roßbach (Saalekreis).

Bereits jetzt werden die fünf Produktionsstandorte der traditionsreichen Firma (siehe Beitrag „Lange Geschichte“) vom Hauptsitz in Weißenfels aus verwaltet, allerdings von drei verschiedenen Stellen aus. Etwa 160 Mitarbeiter sitzen unter zum Teil beengten räumlichen Verhältnissen im Hauptgebäude an der Langendorfer Straße, weitere etwa 60 an Standorten in der Friedrichstraße sowie im Ortsteil Leißling. Im neuen modernen Verwaltungsgebäude sollen künftig bis zu 300 Mitarbeiter Platz finden. „Hier entsteht logistisch sinnvoll eine Schnittstelle, mit der wir ein klares Zeichen für weiteres Wachstum setzen“, sagte Theurer jetzt in Weißenfels. Bei der Suche nach einem geeigneten zentralen Verwaltungsstandort seien zwischenzeitlich auch andere Orte, wie etwa Leipzig, im Gespräch gewesen. Doch schließlich habe man sich langfristig zu Weißenfels bekannt, sagte Theurer.

Eine Entscheidung, die Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) bei der symbolischen Übergabe der Baugenehmigung als „einen kleinen Ritterschlag für die Stadt“ bezeichnete. Mit dem Ausbau an der Langendorfer Straße setze die Firma eine Entwicklung der vergangenen Jahre fort, in der aus einer ehemaligen Industriebrache ein moderner Standort geworden sei.

Der Bürotrakt wird sich mit seiner Fassadengestaltung dem denkmalgeschützten Nachbargebäude anpassen. Ein Glasbau wird als Zwischenglied die Verbindung zwischen Alt und Neu herstellen. „Das ist eine gelungene Lösung zwischen Neubau und alter Bausubstanz“, schätzte Stadtplanerin Diana Wagner ein. Etwa ein Dreivier-teljahr hätten Kommune und Unternehmen „in professioneller Arbeitsatmosphäre“ an den Voraussetzungen für die nunmehr erteilte Baugenehmigung gearbeitet. Erstes sichtbares Zeichen der Investition war der Abriss eines Hauses an der Langendorfer Straße, der mit der Fällung von Bäumen einherging.

Wie Projektleiter Dietmar Schulz informierte, soll das neue Verwaltungsgebäude im Sommer kommenden Jahres bezugsfertig sein. In diesem Monat soll der Abriss der alten weißen Halle gegenüber dem Eingang zum Heimatnaturgarten beginnen, ab Mai sind die Erdarbeiten für die Errichtung des neuen Bürogebäudes geplant.

Die MEG ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Heute produziert sie nach eigenen Angaben jährlich rund 2,6 Milliarden Flaschen Mineralwasser und Süßgetränke. Das ist laut Geschäftsführer Carsten Theurer eine Steigerung um etwa 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Ein Wachstum, das der Getränkeproduzent in den kommenden Jahren fortsetzen und vom Hauptsitz in Weißenfels aus organisieren will. (mz)