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In den Rückblicken dreht sich alles noch um Teuchern

Von Heike Riedel 16.10.2005, 17:25

Teuchern/MZ. - Deswegen ließen die Seniorinnen und Senioren ihr letztes Treffen in diesem Kreise noch einmal zu einem besonderen Höhepunkt werden. Sie gewannen Manfred Gießler, den Vorsitzenden des Heimatvereins Teuchern, um ihnen die kleine Stadt mit der langen Geschichte vorzustellen.

Da reichte ein Rundgang durchs Stadtzentrum am Vormittag nicht, auf den Glockenberg, zum Schillerstein, in Kirche und Reinhard-Keiser-Gedenkstätte machte sich die Gruppe am Nachmittag noch auf.

Während Gießler aus Ducharin, wie Teuchern in einer Urkunde von 976 genannt wurde, Schritt für Schritt die heutige Kleinstadt erwachsen ließ, wurden die Erinnerungen an jenen Teil der Geschichte, den die Zuhörer erlebt haben, immer lebendiger. Auch wenn dem Chemieprofessor Winfried Pippel heute Dresden das Zuhause ist, wusste er noch von Herzog Rudolphs abgeschlagener Hand.

Mit den Namen ihrer einstigen Besitzer und ihrer früheren Nutzung bekamen die Häuser lebendige Gesichter. Marlitt Glauner, die zu der Klasse gehörte, steht bis heute noch im Elektrogeschäft Reim am Markt, das ihre Eltern 1927 gegründet haben. "So können wir Teuchern ganz neu entdecken", stellte Inge Bartl fest, die aus dem Erzgebirge angereist war. Um 900 war Teuchern die "Hauptstadt" im Gau Teuchern, der ein größeres Gebiet als das des heutigen Landkreises Weißenfels umfasste, berichtete Manfred Gießler. "Als Käsemöls'n Kreisstadt wurde, ging's in Topfteuchern bergab", bedauerte Rolf Fischer, den es nach Zeitz verschlagen hat. Aus den Fragen und Bemerkungen seiner Gäste nahm Manfred Gießler auch Anregungen mit, die in die Umsetzung der Idee von einem öffentlichen Stadtrundgang zu einem Tag der Heimatgeschichte 2006 einfließen könnten.